Wie Kulturen miteinander leben

Tag der offenen Moschee, Märchenabend und Multivisionsshow: Das Interkulturelle Netzwerk Konz hat das Programm der interkulturellen Woche vorgestellt, die zwischen dem 22. September und dem 3. Oktober stattfindet.

Konz. Bilden sich in Deutschland muslimische Parallelgesellschaften, deren Mitglieder nicht integrationswillig sind? Den Gegenbeweis zu dieser Behauptung des Noch-Bundesbankvorstandsmitglieds Thilo Sarrazin will das interkulturelle Netzwerk in Konz antreten. Bei der interkulturellen Woche vom 22. September bis zum 3. Oktober stellt sich unter anderem die muslimische Gemeinde in Konz vor. Alle Bürger der Verbandsgemeinde (VG) Konz sind eingeladen, sich kennenzulernen.

"Mit der interkulturellen Woche wollen wir erreichen, dass Menschen verschiedener Kulturen einander begegnen", sagt Thomas Zuche. Er arbeitet für die Caritas beim Jugendmigrationsdienst in Saarburg und koordiniert mit Katharina Moik das Interkulturelle Netzwerk Konz.

Die interkulturelle Woche startet am 22. September mit einem Frühstück im Pfarrheim St. Nikolaus in Konz. Sie endet mit einem Tag der offenen Tür am 3. Oktober in der Haci Bayram Camii Moschee.

Menschen aus rund 90 Nationen leben in der VG Konz. Jeder fünfte Einwohner der VG hat ausländische Wurzeln. "Muslime, Juden, Buddhisten und orthodoxe Christen treffen auf Katholiken und Protestanten", greift Zuche die Verschiedenheit der Kulturen auf, die in der Region aufeinanderstoßen.

"Wir haben die islamische Kultur und die Türkei in den Mittelpunkt dieser Woche gestellt, weil Istanbul in diesem Jahr europäische Kulturhauptstadt ist", erklärt Maria Dumrese, Leiterin der Volkshochschule Konz. Wer fremden Menschen begegne, könne Vorurteile abbauen und Freundschaften schließen.

"Wir wollen zeigen, was wir in unserer Moschee machen", sagt Imam Osman Çolak. Am Tag der offenen Moschee gebe es zwei Vorträge zum christlich-muslimischen Dialog, und alle Konzer seien eingeladen, bei den Gebeten der muslimischen Gemeinde dabei zu sein. "Viele Menschen wissen gar nicht, wo unsere Moschee ist", bedauert Çolak. "Dabei sind wir offen für jede Diskussion und für Veränderungen. Wir freuen uns über jeden, der uns besucht." Zuche kündigt an: "Wir werden in unserem Kreis sicherlich Thilo Sarrazins Thesen zur Integration diskutieren." Einig sind sich die Organisatoren, dass die Gesellschaft ihre Zukunftsfähigkeit sicherstellt, wenn sie zusammenhält. Hierfür sei es wichtig, einander zu verstehen. Extra Termine: 22. September, 9 Uhr bis 12 Uhr, interkulturelles Frühstück im Pfarrheim St. Nikolaus. 23. September, 19 Uhr, Diskussionsrunde "Sterben, Tod und Auferstehung aus Sicht des Christentums und des Islams" im Evangelischen Pfarrhaus Konz-Karthaus. 25. September, 8 Uhr bis 20 Uhr, Fahrt zum Haus der Geschichte in Bonn, Anmeldung bis zum 15. September bei Gisela Krämer, Beauftragte für Migration und Integration des Kreises Trier-Saarburg, Telefon: 06501/3091. 30. September, 19.30 Uhr, Multivisionsshow: "Die Türkei - Von Istanbul bis Kappadokien" in der Volkshochschule Konz. 1. Oktober, 15.30 Uhr, "Märchen aus aller Welt" in der Stadtbibliothek Konz. 3. Oktober, 12 Uhr bis 18 Uhr, Tag der offenen Moschee in der Haci Bayram Camii Moschee in Konz.

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