Willkommen, wer immer du bist

Saarburg/Beurig · Afrika ist das Thema der siebten Interkulturellen Woche, die bundesweit läuft. Der Arbeitskreis Integration in der Verbandsgemeinde Saarburg und der Jugendmigrationsdienst Saarburg des Caritasverbandes Trier bieten diesmal elf Veranstaltungen an, sechs mehr als beim vergangenen Mal.

 Hélène de Wolf, Gina Inman, Thomas Zuche, Elvira Schütz und Olga Jacobi (von links) vom Arbeitskreis Integration in der Verbandsgemeinde Saarburg werben für die Interkulturelle Woche. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hélène de Wolf, Gina Inman, Thomas Zuche, Elvira Schütz und Olga Jacobi (von links) vom Arbeitskreis Integration in der Verbandsgemeinde Saarburg werben für die Interkulturelle Woche. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg/Beurig. "Rassismus hört dann auf, wenn man mit den Leuten zu tun hat", ist Thomas Zuche vom Arbeitskreis Integration in der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg sicher. Er ist Mitorganisator der Interkulturellen Woche vom 15. bis 29. September. In der VG leben 2288 Menschen aus 85 Nationen (Stand 31. Dezember 2011). Das sind 10,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die hier gezeigte Toleranz ist ein guter Nährboden für viel Information und Annäherung an Menschen, die aus fernen Ländern nach Saarburg kommen. "Herzlich willkommen, wer immer du bist", lautet deshalb das Motto. Afrika, seine Menschen und seine Kultur stehen dabei im Mittelpunkt.Der Arbeitskreis, der gleichzeitig sein zehnjähriges Bestehen feiert, und der Jugendmigrationsdienst Saarburg des Caritasverbandes Trier, organisierten elf Veranstaltungen (siehe Extra), die Afrika an die Saar holen.Ziel ist, ein gutes Miteinander mit allen Sinnen zu fördern. Musik, Gaumenfreuden und Kultur zeigen, dass Afrika und seine Menschen es nicht verdient haben, in Europa abgewiesen und diskriminiert zu werden. "Von allen Migranten haben es die Schwarzafrikaner am schwersten", weiß Zuche. Der Aktivist des Caritasverbandes prangert die unbarmherzige Flüchtlingspolitik Europas an: "Das Mittelmeer ist inzwischen mit geschätzten 160 00 Menschen aus Afrika zum größten Massengrab des Planeten geworden."Gina Inman vom Organisationsteam hat 2008 vier Monate lang als Lehrerin in einer Buschschule in Namibia unterrichtet. "Die Herzlichkeit dieser Leute hat mich verändert", sagt sie heute. "Wir sorgen für mehr Bewusstsein für die Probleme der Menschen, die ihrer Heimat den Rücken kehren, und packen das mit unseren Veranstaltungen auch an", unterstreicht ihre Kollegin Hélène de Wolf.Das Totschlagargument "Die nehmen uns die Arbeitsplätze weg" lässt sie nicht gelten. "Das ist in Studien längst widerlegt", sagt die Aktivistin. Zuwanderung rechne sich sehr wohl, vor allem auch für den Staat. Vielleicht schon bald werde der Fachkräftemangel so groß, dass nichts mehr in der deutschen Wirtschaft ohne Arbeitskräfte aus fernen Ländern geht. dothExtra

Aktionstage "Ein Tag Schule in Afrika" für 4. bis 6. Klassen zwischen dem 10. und 29. September, Anmeldung unter gina.inman14@yahoo.de oder Telefon (06581) 997719; Information über das Kinder- und Jugendzentrum Kékéli in Lomé/Togo, am 15. September, 16 Uhr, in der Kulturgießerei Saarburg, Staden 130; Kunstausstellung (bis 31. Oktober) im Mehrgenerationenhaus; Konzert: Ein Hauch Afrika mit Adjiri Odametey, 29. September, 20 Uhr, Kulturgießerei. dothKomplettes Programm: www.saarburg-vielfalt.de

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