Willkommene Helfer, ungeliebter Job

Neuhütten-Muhl/Züsch · Die Bürger von Züsch und Neuhütten-Muhl wünschen sich einen Dorfbegleiter. Bisher will niemand die Arbeit machen. Das könnte Probleme bereiten.

 Die Ortschefs von Züsch und Neuhütten-Muhl, Hermann Bernardy und Peter Kretz sowie Bernd Schmitt, Muhl, mit Dorfmoderatorin Beate Stoff (von links) am Bürgerhaus Neuhütten mit Blick auf Züsch. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Ortschefs von Züsch und Neuhütten-Muhl, Hermann Bernardy und Peter Kretz sowie Bernd Schmitt, Muhl, mit Dorfmoderatorin Beate Stoff (von links) am Bürgerhaus Neuhütten mit Blick auf Züsch. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Neuhütten-Muhl/Züsch "Bisher will niemand den Job als Dorfmoderator übernehmen, weder in Züsch, noch in Neuhütten-Muhl", sagt Beate Stoff, die selbst als Dorfmoderatorin die Entwicklung verschiedener Dörfer begleitet. Anfangs hoffte man in den beiden Ortsgemeinden, vielleicht schon ab Oktober 2016 gemeinsam mit einem Dorfmoderator antreten zu können, der den Rat und den Bürgermeister entlastet. Das kreisweite Pilotprojekt ist als Gemeinschafts-Initiative konzipiert (der TV berichtete). Deshalb könnten sich die beiden Gemeinden auch einen Dorfmoderator teilen.
Peter Kretz, Ortsbürgermeister von Neuhütten, spricht von fünf Bürgern aus beiden Gemeinden, die "unverbindlich ein gewisses Interesse bekundeten". Er und sein Züscher Amtskollege Hermann Bernardy sowie Bernd Schmitt, Ortschef in Muhl, hoffen, dass sich im Verlauf des Monats vielleicht doch noch etwas tun könnte. Denn die Zusage des Kreises, zwei Jahre lang monatlich 300 der 450 Euro für den Mini-Job aus der Stiftung "Zukunft in Trier-Saarburg" zuzuschießen, gilt nur bis Ende März.
Mit den Hochwäldern hoffen etliche andere Kommunalpolitiker im Kreis. Denn einen Dorfbegleiter würde sich wohl jeder Ortsbürgermeister wünschen, sagt Thomas Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung. Viele seien froh, jemanden zu haben, der sie und den Rat entlastet. Allerdings erfordert das laut Müller ein gutes Miteinander und auch eine entsprechende Akzeptanz der Bürger. Dorfbegleiter sollten nicht in die Rolle des Bürgermeisters schlüpfen, könnten sich aber auf vielfältige Art einbringen. Wie das konkret aussieht, müsse jeder Ort für sich festlegen, indem er ein Aufgabenprofil entwickle. Müller nennt zwei Beispiele: "Die einen wünschen sich eine Koordinierung von Vereinsaktivitäten, andere die Begleitung von Vorhaben, die aus der Dorfmoderation entstanden". Bisher hätten zwei Gemeinden eine Förderung für einen Begleiter oder Kümmerer beantragt: Aach und Neuhütten. In beiden gebe es Interessenten. Doch die Bürger seien noch unsicher, was mit dieser neuen Funktion auf sie zukommen könnte.
Beispiele, wobei ein Begleiter unterstützen könnte, gibt es viele: Die Einrichtung eines Bürgerbusses etwa oder die Organisation von Freiwilligen-Fahrdiensten, die auch für Züsch und Neuhütten interessant sind. Als ein Beispiel von vielen für einen "guten und wichtigen Schritt von der Gemeinde zur Gemeinschaft" nennt er die Foto-Experten der Gruppe Historisches Züsch. Auch in Neuhütten wurden laut Kretz "viele Projekte angestoßen", darunter der geplante Gewässerlehrpfad. Dabei muss die Gemeinde ohne attraktive Dorferneuerungsförderung auskommen. Für Kretz ist die Dorfmoderation eine Weiterentwicklung der ersten bis heute lebendigen Projekte wie Dorfzeitung, Bürgerbüro oder den "Aktiv in"-Gruppen. In Muhl sind es die Nationalparkservicestelle und der Standort von Kina (Kirche im Nationalpark) sowie ein Sanierungsgebiet.DAS MACHT EIN DORFBEGLEITER


Extra

Aufgabe eines Dorfbegleiters ist, als Bindeglied zwischen Ortsbürgermeister, Räten, Bürgern und Verwaltung zu fungieren. Ideen für eine positive Dorfentwicklung sollen Dorfbegleiter aufgreifen und mit voranbringen. Er oder sie sollte jenseits von bereits gelebtem ehrenamtlichem Engagement wie dem der Ortsvereine im Sinne der Dorfgemeinschaft aktiv werden.

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