Willkommensgrüße im Hochwald

Hermeskeil/Kell am See · Gelbe Schilder gehören an jeden Ortseingang. Doch im Hochwald bereiten die meisten der 26 Orte Autofahrern noch einen zusätzlichen Willkommensgruß. Der TV hat auf einer Rundreise festgestellt: Klassischerweise bestehen diese Hinweistafeln aus Holz. Die modernen Schilder bieten hilfreiche Informationen, und in einem Dorf wird auf die Kinder besonderen Wert gelegt.

Hermeskeil/Kell am See. Mal wurden sie aus Buche gezimmert, mal aus Eiche. Mal ist das Holz verblasst oder verwittert und würde einen neuen Anstrich vertragen. Mal strahlt es den Autofahrern in fast neuem Glanz entgegen. Die Rede ist von den braunen Holztafeln, die in vielen Hochwaldorten in der Nähe des obligatorischen gelben Eingangsschilds stehen. Auf ihnen wird an die Besucher noch einmal ein besonderer Willkommensgruß gerichtet.
In vielen Fällen wurde auf die Holzschilder ein kleines Dach gesetzt. Es ist auf ihnen zumeist das Ortswappen abgebildet, oder es gibt eine wannenartige Aussparung, in der Blumenkübel stehen. "Vor ungefähr 20 bis 25 Jahren hat ein Ort mal mit diesen Schildern angefangen. Dann haben es viele andere nachgemacht. Bei uns wurden sie vom Heimatverein aufgestellt, und der kümmert sich auch nach wie vor um die Pflege", erinnert sich Manfred Köhl aus Beuren zurück. Er ist seit 1979 im Amt und damit dienstältester der insgesamt 26 Ortsbürgermeister in den Verbandsgemeinden (VG) Hermeskeil und Kell.
Mit dem klassischen Holzschild werden Autofahrer in den folgenden Orten empfangen: Beu ren, Damflos, Geisfeld, Greimerath, Hermeskeil, Neuhütten, Lampaden, Mandern, Schillingen, Waldweiler und Züsch. Etwas aufwendiger gestaltet sind die Holzschilder in Kell und Grimburg. In Kell zieren Sagengestalten aus der Dorfgeschichte die insgesamt vier Schilder. In Grimburg ist die Silhouette der namengebenden Ruine auf der Eingangstafel herausgearbeitet.
Mehrfach geben die Schilder auch einen Hinweis darauf, mit welchen Orten im In- und Ausland die Hochwälder eine Partnerschaft pflegen. Das ist beispielsweise in Damflos, Greimerath, Hermeskeil, Mandern und Lampaden der Fall. Mit großen Steinen, an denen der Schriftzug der Gemeinde angebracht wurde, heißen Hinzert und Schömerich ihre Gäste willkommen.
Modernere Tafeln, die in einer Stahlkonstruktion hängen, sind seltener anzutreffen. Es gibt sie beispielsweise in Zerf, aber auch im kleinen Ort Bescheid. Dort hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen, damit Autofahrer den Fuß vom Gaspedal nehmen. Bescheid empfängt seine Gäste nämlich mit dem Hinweis: "Hier leben und spielen circa 60 Kinder."
Neben den Holzschildern stehen in Hermeskeil an den Ortseingängen ebenfalls moderne Schilder. Sie wurden vor einigen Jahren vom Hochwald-Gewerbeverband aufgestellt. Ihr besonderes Merkmal ist, dass die Platten ausgewechselt werden können. So werden Besucher auf spezielle Veranstaltungen aufmerksam gemacht. Auch in Reinsfeld stehen Stahlschilder mit austauschbaren Tafeln. Rund 5000 Euro hat die Gemeinde laut Ortsbürgermeister Rainer Spies dafür vor einigen Jahren investiert. Hinzu kommt in Reinsfeld eine Infotafel, die Besucher auf die freien Grundstücke im Neubaugebiet Auf der Flachsheide aufmerksam macht.
Solche neueren Schilder zur besseren Vermarktung der Neubaugebiete stehen auch in Kell, Schillingen oder Greimerath. In der landwirtschaftlichen Streusiedlung Vierherrenborn gibt es an den Eingängen keine Schilder. Dafür wurde kürzlich am Bürgerhaus ein blumengeschmückter Wagen mit Willkommensgruß aufgestellt.
Die Gemeinden Rascheid, Naurath, Heddert, Baldringen, Paschel, Hentern und Gusenburg verzichten auf spezielle Begrüßungsschilder. Gusenburgs Ortsbürgermeister Josef Barthen sagt diesbezüglich: "Klar wären neue Schilder das i-Tüpfelchen für die optische Aufwertung des Ortseingangs, wo wir kürzlich schon den Brunnen renoviert haben. Momentan gibt es aber im Ort Sachen, die mehr drängen. Deshalb stecken wir unser Geld lieber in Flickarbeiten an den Straßen."
Weitere Bilder im Internet unter www.volksfreund.de/extra

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