Wiltingen gehörte bis zum Wiener Kongress und der Grenzziehung entlang der Mosel zum Herzogtum Luxemburg und galt als eine der besten Weinlagen der Region. Dort besaß das Luxemburger Jesuitenkolleg ein Weingut (heute Van Volxem), produzierte exzellente Tropfen für den Hausgebrauch und nutzte das Anwesen als Sommerfrische während der Schulferien.

So weilte dort auch öfter der bekannte Jesuit Alexander Wiltheim (1604-1984), Bruder des Präsidenten des Luxemburger Provinzialrats, früher vor-wissenschaftlicher Archäologe vor allem der Römerzeit in unseren Gegenden, Historiker der Abtei St. Maximin vor Trier, Förderer des Kultes der Luxemburger Trösterin der Betrübten und - belegt auch durch seine Korrespondenz - einer der letzten Universalgelehrten.Renommierter Referent

Der Luxemburger Kulturhistoriker Jean-Claude Muller ist bereits zum zweiten Mal zu Gast bei den Wiltinger Sonntagsmatineen. Muller ist Erster Regierungsrat beim Luxemburger Premierminister und leitet unter anderem die Ordenskanzlei des Großherzogtums. Er ist studierter Orientalist und vergleichender Sprachwissenschaftler. Als Präsident des archäologischen Instituts von Arlon (Belgien) und als Vorsitzender mehrerer kultureller und genealogisch-heraldischer Vereinigungen in Luxemburg hat er vielfache Publikationen vorgelegt, unter anderem eine Übersicht der Korrespondenz von Alexander Wiltheim und, zusammen mit dem früheren Trie rer Stadtbibliotheksdirektor Richard Laufner, eine Edition des Trierer Neubürgerbuchs.

Die Veranstaltung wird von Angela Simons (Violoncello) umrahmt. Die Tawernerin studierte an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig bei Professor Wolfgang Weber.

Die Matinee findet am Sonntag, 17. Januar, 11.15 Uhr, im Weingut van Volxem in Wiltingen, Dehenstraße, statt. Aufgrund der begrenzten Sitzplätze wird um Anmeldung bei Lothar Rommelfanger, Telefon 06501/15335, gebeten.