Wiltinger auf Stimmen-Fang

So schnell geben sie sich nicht geschlagen: Die CDU- und die SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Konz stellen Anträge für eine Resolution für den Neubau der Wiltinger Saarbrücke an ihrem gewünschten, ortslagen-näheren Standort. Das Gremium tagt am 18. Dezember.

Konz/Wiltingen. Die Wiltinger suchen sich zusätzliche Mitstreiter, die den Neubau der Saarbrücke nicht am gewohnten, sondern an einem Standort in direkter Nähe zur Gemeinde befürworten. Im Argumentationskampf gegen den Kreis Trier-Saarburg und den Landesbetrieb Mobilität Trier (der TV berichtete mehrfach) wollen sie nun den Verbandsgemeinderat Konz auf ihrer Seite wissen.

Während die Kreisverwaltung bereits die Einwände aus der Offenlage der Baupläne prüft, soll sich der VG-Rat in seiner nächsten Sitzung am 18. Dezember mit zwei Anträgen für eine Resolution gegen den Brückenbau am alten Standort beschäftigen. Laut Aussagen der Fraktions-Spitzen von CDU und SPD liegen die Anträge der Verwaltung vor.

Lutwin Ollinger (CDU), VG-Ratsmitglied und selbst Wiltinger, geht es dabei um eine erneute Diskussion mit den Planungsverantwortlichen, um über den alternativen Standort in der Nähe der Ortseinfahrt zu reden.

Unterstützung aus FWG und FDP



SPD-Fraktionsvorsitzender und Wiltingens Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger verfolgt die gleiche Marschrichtung: eine neue Planung mit einer Brücke, die die Gemeinde besser an das Verkehrs- und Radwegenetz anschließt.

Die Chancen, dass die Resolution nicht nur von den beiden großen Parteien im VG-Rat getragen wird, stehen gut. "Es ist keine Frage, dass die FWG im VG-Rat das unterstützen kann", sagt Fraktionsvorsitzende Maria Schmitz im TV-Gespräch. Der neue Standort sei in allgemeinem Interesse. Nicht nur die Wiltinger, auch die Oberemmeler, die diese Route häufig nutzen, könnten vom ortslagen-näheren Standort der Brücke profitieren - ganz zu schweigen von den positiven Effekten für den Tourismus.

Auch von der FDP gibt es grünes Licht für die Resolution. "Wir stehen voll und ganz hinter der Idee der Wiltinger Ortsgemeinde und der Bürger", sagt Fraktions-Chef Franz Görtz auf TV-Anfrage.

Ob sie gelinge, sei noch offen. Aber vielleicht gelte ja auch hier: "Der stete Tropfen höhlt den Stein."

Von den Grünen dürften die Wiltinger indes kaum Unterstützung erfahren. "Der alte Standort ist der neue, ohne Wenn und Aber", betont Grünen-Fraktionsvorsitzende Sabina Quijano.

Es müsse das Ziel sein, das FFH-Gebiet so gering wie möglich zu belasten. Und das sei der Brücken-Neubau am alten Platz - eine Tatsache, über die Quijano auch nicht mehr lange diskutieren will. Denn: "Die Gefahr, die alte Brücke schließen zu müssen, steigt von Tag zu Tag." Die Standort-Diskussion habe schon eine Projekt-Verzögerung von einem Jahr verursacht.

Der Ausbau der K 147, der aus Sicht der Wiltinger in engem Zusammenhang mit dem alten Brücken-Standort zu sehen ist, steht für Quijano indes auf einem anderen Blatt. Durch die Aufschüttung am Ufer stelle dieses Projekt einen größeren Eingriff in die Natur dar. "Das ist nicht zu befürworten."

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