Soziales Wiltinger Kita bleibt bis Ende September zu

Wiltingen · Wassermassen haben das Gebäude im Juni durchspült und Schäden hinterlassen. Das Bistum kommt für die Beseitigung der Hochwasserschäden auf. Bis die Einrichtung wieder öffnen kann, ist noch einiges zu tun.

 Rita Braun und Elisabeth Philippi von der KiTa gGmbH des Bistums Trier begutachten mit Wiltingens Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger die Baustelle Kindergarten. Nach heftigen Regenfällen drang Wasser über den rückwärtigen Bereich in das Kita-Gebäude ein.

Rita Braun und Elisabeth Philippi von der KiTa gGmbH des Bistums Trier begutachten mit Wiltingens Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger die Baustelle Kindergarten. Nach heftigen Regenfällen drang Wasser über den rückwärtigen Bereich in das Kita-Gebäude ein.

Foto: Jürgen Boie

Die Kindertagesstätte in Wiltingen bietet momentan einen trostlosen Anblick. Herausgerissene Fußböden, Pumpen und Schläuche zum Aufnehmen der Feuchtigkeit in allen Räumen – kaum vorstellbar, dass in einigen Wochen alle Schäden beseitigt sind, die der Wasser­einbruch aufgrund des Starkregens vom 1. Juni verursacht hat. Doch die Ortsgemeinde und der Kita-Betreiber, die katholische KiTa gGmbH, sind sich sicher, dass Ende September wieder Kinder durch die Gebäude toben können.

In der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni flossen enorme Wassermengen vom rückwärtig gelegenen Außengelände in das Kindergartengebäude im Ortskern von Wiltingen. Im gesamten Erdgeschoss stand das Wasser zentimeterhoch. Nur, weil am 1. Juni, dem Freitag nach Fronleichnam, ein Reinigungstrupp das Gebäude von Grund auf putzen sollte, wurde der Wassereinbruch noch relativ frühzeitig bemerkt. Denn die Kita war an dem „Brückentag“ für die Kinderbetreuung geschlossen.

„Es war purer Zufall, dass das Gebäude nicht das gesamte Wochenende unter Wasser stand“, erinnert sich Elisabeth Philippi, zuständig für die Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft in der Verbandsgemeinde Konz, zu der auch der Wiltinger Kindergarten gehört. Obwohl das Desaster so relativ früh entdeckt wurde, beträgt der Schaden trotzdem deutlich über 100 000 Euro. Denn das Wasser war bereits in die Fußböden eingedrungen.

„Schon am Montag nach dem Wassereinbruch hat es im ganzen Gebäude muffig gerochen“, berichtet Wiltingens Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger.

Die 95 Kinder aus der Kita konnten aber in Ausweichräumen in der Wiltinger Grundschule und in Kanzem weiter betreut werden (der TV berichtete). Da die Elektrik nicht beschädigt wurde, konnte immerhin die Küche in der Kita weiter benutzt werden, um das Essen für die ganztags betreuten Kinder zuzubereiten. Das wurde dann in speziellen Containern in die provisorischen Betreuungsräume gebracht. „Beim Transport muss immer eine gewisse Mindesttemperatur eingehalten werden“, erläutert Elisabeth Philippi.

Zurzeit sind aber sowieso Kita-Ferien, und im Gebäude brummen immer noch die Entlüftungs- und Trockengeräte. Die Luft ist schwülwarm, aber die Böden sehen schon wieder trocken aus. Trotzdem werden die Kinder nach den Ferien zunächst wieder in ihre Ausweichquartiere gehen müssen. „Die geplanten Neuaufnahmen mussten wir leider zunächst zurückstellen“, bedauert Philippi. Außerdem wurden die Betreuungszeiten um eine Stunde täglich gekürzt. Doch Ende September sollen die Räume in der Wiltinger Straße „In der Burg“ wieder voll einsatzfähig sein.

Das Bistum habe nach dem Wassereinbruch sofort eine Firma beauftragt, die auf Generalsanierungen spezialisiert sei“, berichtet Philippi weiter. Es wurde, das bestätigt auch Ortsbürgermeister Rommelfanger, erst gehandelt und dann die Kostenfrage geklärt.

Letztlich, und auch das bestätigen Philippi und Rommelfanger, übernimmt das Bistum die Kosten für die Beseitigung der Wasserschäden – rund 117 000 Euro – komplett.

Anders sieht es aus mit der zusätzlich notwendigen Sanierung des Hauses. Denn voraussichtlich zum 1. Januar 2019 geht die Bauträgerschaft des Kita-Gebäudes an die Ortsgemeinde über. „Da sprechen wir von weiteren rund 300 000 Euro“, sagt Lothar Rommelfanger. Wie dieser Betrag finanziert wird, darüber verhandeln VG-Bürgermeister Joachim Weber, Ortsbürgermeister Rommelfanger und Fachleute aus der Bauabteilung der VG am 13. August mit Vertretern des Bistums Trier und der Pfarrgemeinde Wiltingen als Noch-Eigentümer der Immobilie.

Rommelfanger hofft, dass sowohl das Bistum als auch der Kreis ihre bisherigen Anteile an den Kosten für den Erhalt der Bausubstanz beibehalten. „Dann kommen auf Wiltingen, Kanzem und Wawern – aus den drei Gemeinden kommen die Wiltinger Kindergartenkinder – überschaubare Kosten zu. „Wir werden den Betrag, den Wiltingen dann schultern muss, auf zwei Jahre verteilen“, erläutert Rommelfanger.

Für die Eltern, deren Kinder normalerweise in Wiltingen betreut werden, kommen ab 2019 also noch einmal Zeiten zu, in denen improvisiert werden muss. Doch Elisabeth Philippi und Rita Braun, Kollegin aus der Leitung der Kita gGmbH, sind überzeugt, dass auch diese Phase gemeistert wird.

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