Windböen richten viel Wirbel an

HERMESKEIL. Orkanartige Windstöße, Sperrungen wegen umgestürzter Bäume und zum Teil stundenlanger Stromausfall – das Unwetter vom Donnerstag hat auch im Hochwald einige Spuren hinterlassen. Gravierende Zwischenfälle blieben bis Redaktionsschluss aber aus.

Besonders große Probleme bereitete das Sturmtief am Donnerstag denjenigen, die sich noch ins Auto setzen mussten. Auf mehreren Strecken hieß es ab dem frühen Nachmittag: "Nichts geht mehr". So musste eine der wichtigsten Verkehrsadern der Region, die B 52, gegen 13 Uhr zwischen Reinsfeld und Farschweiler komplett gesperrt werden. "Wir haben zwar die umgestürzten Bäume aus dem Weg geschafft. Andere könnten aber jederzeit umkippen. Es ist deshalb zu gefährlich, auf dieser Strecke noch jemanden durchzulassen", sagte Arnold Eiden, Leiter der Straßenmeisterei Hermeskeil.Zahlreiche Straßen bis heute gesperrt

Weil im Laufe des Tages die Windgeschwindigkeiten sogar noch erhöhten, hält die Straßenmeisterei die Sperrung bis zum heutigen Freitag aufrecht. Aus dem selben Grund wurden auch die L 146 zwischen Reinsfeld und Holzerath, die Kreisstraße 75 zwischen Kell und Holzerath, die K 69 und die L 142 von der Hunsrückhöhenstraße ins Saarland, die K 43 von der L143 in Richtung Burg Heid und Lampaden sowie die Kreisstraße 139 zwischen Hirschfelderhof und Greimerath gesperrt. Für sie alle gilt: "Was wir zugemacht haben, bleibt bis Freitagmorgen gesperrt", so Eiden. Bereits am Vormittag war auch auf der L 165 zwischen Züsch und Muhl eine einstündige Sperrung nötig. Ein Baum war auf eine Stromleitung gefallen und hatte die Kabel so weit herunter gerissen, dass sie in knapp zwei Meter Höhe quer über der Fahrbahn hingen. Die Feuerwehr Hermeskeil sicherte die Gefahrenstelle ab, bevor die Männer vom RWE den Schaden behoben. Auch an anderen Stellen brach die Energieversorgung wegen des Sturms zumindest zeitweise zusammen. In Reinsfeld fiel der Strom gestern Vormittag rund eine Viertelstunde aus, in Kell am See gingen die Lichter fast eine Stunde aus. Während in der Stadt Hermeskeil in Sachen Strom keine Störungen zu vermelden gab, sah die Situation ein paar hundert Meter außerhalb ganz anders aus. Um zirka 11 Uhr gab es in Abtei und auch im Kaufland-Markt einen Blackout, der fast vier Stunden andauerte. Obwohl die Kassen ihren Geist aufgegeben hatten, kam der Betrieb im größten Supermarkt in Hermeskeil aber nicht gänzlich zum Erliegen. Kassiererinnen arbeiten wie in Tante Emmas Zeiten

Wie schon beim großen Stromausfall im September 2004 wurden wie zu Tante Emmas Zeiten Blocks und Stifte an die Kunden verteilt. Diese notierten sich dann die Preise der eingekauften Produkte und gingen damit zur Kasse, wo die Kaufland-Kassierer den Warenwert mit dem Taschenrechner notierten. Am Nachmittag konnte RWE-Pressesprecher Rolf Lorig aber zumindest diesbezüglich Entwarnung geben. "Die Leitung ist mittlerweile repariert und steht wieder." "Die Lage ist noch überschaubar", so lautete zu diesem Zeitpunkt die Einschätzung des Hermeskeiler Wehrleiters Christoph Borresch. Seine Männer hätten zwar schon mehrere Einsätze hinter sich: "Das waren aber nur kleinere Sturmschäden und ein voll gelaufener Keller in Gusenburg." Auch die Einsatzzentrale der Feuerwehr in Kell am See meldete bis zum Nachmittag "keine größeren Vorkommnisse". Die Einsatzkräfte aus Waldweiler, Zerf, Schillingen, Lampaden und Greimerath waren bis dahin lediglich ausgerückt, weil Bäume die Straßen blockierten. Wie in Hermeskeil blieb die Feuerwehr Kell jedoch auch nach bei Redaktionsschluss noch in Alarmbereitschaft. Um eine Gefährung von Besuchern zu vermeiden, haben die städtischen Trierer Dienststellen gestern bereits um 16 Uhr geschlossen; Volkshochschule und Musikschule haben alle Kurse und Veranstaltungen ab 17 Uhr abgesagt.

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