Windkraft: Waldweiler und Zerf zögern noch

Waldweiler/Zerf/Kell · Waldweiler und Zerf sind bei der Suche nach den effektivsten Windkraftstandorten in der Verbandsgemeinde Kell übrig geblieben. Doch ausgerechnet diese beiden Ortsgemeinden wollen einem Beitritt zur Anstalt öffentlichen Rechts (AöR), über die eine Vermarktung der Energie laufen soll, nicht ohne Weiteres zustimmen.

 Dunkle Wolken über dem Teufelskopf: Hier will Waldweiler noch ein paar Windräder dazustellen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Dunkle Wolken über dem Teufelskopf: Hier will Waldweiler noch ein paar Windräder dazustellen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Die Frist ist abgelaufen. Am 30. April. Bis dahin konnten die 13 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Kell ihren Beitritt zur Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) Kell erklären, damit die Interessen der Investition und Vermarktung von Windenergie gemeinsam wahrgenommen werden können. Acht Dörfer sind dabei.
Die Gemeinden an den beiden Standorten, wo Windräder gebaut werden sollen (der Schimmelkopf bei Waldweiler und entlang der Landesstraße 142 bei Zerf) zieren sich jedoch noch, obwohl die Frist abgelaufen ist.
"Der Termin war seit drei Jahren bekannt", stellt Martin Alten, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell, fest. Die AöR müsse nun entscheiden, wie mit der Situation umgegangen werden soll. Entscheidende Gremien sind der Verwaltungsrat, dem die Ortsbürgermeister der acht beigetretenen Dörfer und Verwaltungschef Alten gehören und der Vorstand, der vom Leiter der Verbandsgemeindewerke, Jörg Jost, geleitet wird.
"Die Ortsgemeinde Waldweiler bekundet ausdrücklich, dass sie auch weiterhin an einer fairen und gesunden Solidargemeinschaft innerhalb der Verbandsgemeinde Kell interessiert ist", zitiert Ortsbürgermeister Manfred Rauber aus der jüngsten Sitzung seines Ortsgemeinderats.
Sein Problem besteht jedoch im rechtsverbindlichen Gestattungsvertrag mit der Firma Juwi: "Da können wir nicht gleichzeitig uneingeschränkt den Bedingungen der AöR zustimmen."
Rauber will, dass eine Sonderregelung miteinander besprochen und verhandelt wird, denn als Standortgemeinde für Windkraft können Energierechte und das gesamte Flächenmanagement nicht bedingungslos an eine Gesellschaft übertragen werden.
Waldweiler verlangt eine detaillierte und glaubhafte Planung für den Bereich Teufelskopf, vor allem vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Zusammenarbeit mit Juwi.Waldweiler will Fristverlängerung


Ferner interessiert die Frage nach einem Businessplan mit Gewinn- und Verlustrechnung, nach dem alle möglichen Windräder aufgestellt sind. Rauber will einen gemeinsamen Termin mit AöR-Vertretern, Juwi und Waldweiler Ratsmitgliedern erreichen: "Bis dahin bitten wir um Fristverlängerung für unsere Entscheidung."
Ähnlich sieht die Situation in Zerf aus. "Auch wir stehen einem AöR-Beitritt grundsätzlich positiv gegenüber", gibt Ortsbürgermeister Dieter Engelhardt die Meinung seines Ortsgemeinderates wieder. Doch auch Zerf will keine Katze im Sack kaufen und die Frage beantwortet haben, ob ein Businessplan vorliegt. Ferner bittet diese künftige Windkraftgemeinde um Einsicht in den aktuellen Geschäftsbericht.
Wann die beiden AöR-Gremien tagen und sich mit der Sachlage beschäftigen werden, steht noch nicht fest.

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