Winnetou ist in Sorge

HOCKWEILER. Die Karl-May-Festspiele haben das Zeug dazu, die Region weiter touristisch aufzuwerten. Ideal ist auch der Spielort am idyllischen Silbersee in Hockweiler. Doch es gibt eine Interessenkollision, die die Zukunft in Frage stellt.

 Der wilde Westen fing vor zwei Jahren in Hockweiler an - mit der Aufführung "Der Schatz im Silbersee". Die Zukunft der Karl-May-Festspiele steht derzeit aber noch in den Sternen.Foto: TV -Archiv/Josef Tietzen

Der wilde Westen fing vor zwei Jahren in Hockweiler an - mit der Aufführung "Der Schatz im Silbersee". Die Zukunft der Karl-May-Festspiele steht derzeit aber noch in den Sternen.Foto: TV -Archiv/Josef Tietzen

"Es wirdauf jeden Fall eine Neuauflage der Karl-May-Festspiele geben."Das kündigte Ernst Witz, Vorsitzender des Vereins der"Karl-May-Freunde", Ende August 2001 an. Landrat Richard Großhatte nach fünf Aufführungen von "Der Schatz im Silbersee" zumEmpfang geladen und sich begeistert über das Engagement desVereins und der Laiendarsteller geäußert. Der Silbersee inHockweiler hatte sich als phantastische Kulisse erwiesen. Mehrals 3500 Zuschauer waren beeindruckt. Die Neuauflage ist für dieses Jahr geplant. Die Planungen sind aber ins Stocken geraten. Hintergrund: Die Gemeinde Hockweiler hat den Silbersee an Angler verpachtet. Die wehren sich zwar nicht gegen die geplanten vier Aufführungen, wohl aber gegen einen zeitlich ungehinderten Zugang der Organisatoren und Akteure für Aufbauarbeiten und Proben.

Die gestalten sich sehr aufwändig. Die Kulissen müssen aufgebaut, die Pferde trainiert werden. Die Tiere müssen beispielsweise mit Gewehrschüssen vertraut gemacht werden. Die Fische werden sich darüber nicht freuen. Geplant ist auch eine geringfügige Aufstockung der Tribüne

Dies alles kann zu Interessenkollisionen führen. Denn im Pachtvertrag der Angler steht, dass sie jederzeit uneingeschränkten Zugang zu dem Gelände haben.

Weil es sich um ein schwebendes Verfahren handelt, wollen sich weder die Karl-May-Freunde noch die Pächter des Sees derzeit äußern. Das tun stattdessen Wolfgang Reiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land, und Hockweilers Ortsbürgermeister Josef Peters, die auch in die Verhandlungen zwischen den Parteien eingebunden sind. "Alle wollen eine gütliche Einigung", betonen beide.

Karl-May-Freunde und Pächter seien sich auch näher gekommen. Es gehe darum, sich auf feste Modalitäten für Aufbauarbeiten und Proben zu verständigen und diese Termine vertraglich festzulegen. Denn eine Vereinbarung soll nicht nur für das Jahr 2003 gelten. "Ziel ist es, einen Vertrag für die Zukunft zu haben", sagt Wolfgang Reiland.

"Die 2001er-Veranstaltungen waren gelungen, alles war geregelt. Parkplätze waren ausgewiesen, ein Shuttle-Bus fuhr zwischen Parkplatz und Silbersee", blickt auch Josef Peters zufrieden zurück und wirbt für die Neuauflage.

Eine solche ist auch schon in den touristischen Kalendern terminiert. Für Ende August wird "Winnetou 1" angekündigt.

Die Entscheidung wird schnell fallen. "Die Karl-May-Freunde drängen darauf, denn sie müssen Klarheit haben", sagt Bürgermeister Reiland. Klappt es mit dem Silbersee nicht, will sich der Verein um einen Ausweich-Spielort bemühen.

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