Winter gehört und erfühlt

Ein künstlerisch ambitioniertes Weihnachtskonzert erlebten rund 250 Zuhörer in der Nitteler Pfarrkirche St. Martin. Der Städtische Chor Grevenmacher und das Kammermusikorchester MoselMozartMusiker spielten Werke von Charles Gounod, Antonio Vivaldi und Camille Saint-Saëns. Chor und Orchester wurden von mehreren Solisten unterstützt.

 In der Nitteler Pfarrkirche präsentiert der Chorale Municipale Grevenmacher ein „Chreschtkonzert“. Die Solisten Christian Chenille (links), Patricia Freres (Mitte) und René Kneip (rechts) boten eine gute Leistung und machten das Konzert gemeinsam mit dem luxemburgisch-deutschen Chor zu einem Höhepunkt im Nitteler Kulturleben des Jahres 2007. TV-Foto: Jürgen Boie

In der Nitteler Pfarrkirche präsentiert der Chorale Municipale Grevenmacher ein „Chreschtkonzert“. Die Solisten Christian Chenille (links), Patricia Freres (Mitte) und René Kneip (rechts) boten eine gute Leistung und machten das Konzert gemeinsam mit dem luxemburgisch-deutschen Chor zu einem Höhepunkt im Nitteler Kulturleben des Jahres 2007. TV-Foto: Jürgen Boie

Nittel. Es hat mittlerweile schon fast Tradition, dass der Chorale Municipale Grevenmacher Konzerte auf der deutschen Seite der Mosel gibt. Von den fast 40 Sängerinnen und Sängern kommt ungefähr ein Drittel aus Deutschland, und die möchten sich auch gern in ihren Heimatgemeinden präsentieren. Ähnliches gilt für die MoselMozartMusiker, ein 13-köpfiges Kammerorchester. Daher wurde nach Tawern im vergangenen Jahr jetzt Nittel als Aufführungsort ausgesucht. Beide Ensembles, also Chor und Orchester, werden von dem Dänen Martin Elmquist geleitet, der in Wellen lebt, also geografisch gewissermaßen die Mitte zwischen Nittel und Grevenmacher repräsentiert.Das Konzert in der Nitteler Pfarrkirche war ein Höhepunkt im Nitteler Kulturleben des Jahres 2007. Sänger und Instrumentalisten nutzen die gute Akustik optimal aus, so dass auch in den hinteren Reihen der Kirche ein schönes und ausgewogenes Klangbild entstand. Im Chor überzeugten die kräftigen Männerstimmen, die auch weiche und leise Passagen gut verständlich artikulierten. Die Frauen, mittlerweile in der Mehrzahl, obwohl der Chorale Municipale Grevenmacher bis 1969 ein reiner Männerchor war, drückten den melodiösen Passagen ihren Stempel auf. Gemeinsam mit den luxemburgischen Solisten Patricia Freres (Sopran) und René Kneip (Bass) und dem Franzosen Christian Chenille (Tenor) entstand insbesondere beim Hauptwerk des Abends, dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns, ein abwechslungsreiches und stimmlich variables Klangbild. Die Zuhörer waren von den Leistungen entsprechend angetan und applaudierten kräftig.Verzaubertes Publikum

Im Instrumentalbereich überzeugte Regina Israel (Trier) an der Harfe mit intensiven und perlenden Tönen. Die Komposition des französischen Romantikers Saint-Saëns bot reichlich Gelegenheit, ihr Können zu präsentieren. Der starke Beifall für sie und den Organisten Marcel Weis aus Grevenmacher war absolut verdient."Star" des Abends aber war die 18-jährige Violonistin Anne Dostert aus Nittel. Ihre Präsentation von Antonio Vivaldis "Winter" aus dem Zyklus "Die vier Jahreszeiten" verzauberte das Publikum. Sie spielte mit großem Ernst, hoch konzentriert und mit einem zarten und doch kräftigen Strich. Das Orchester lief im Zusammenspiel mit der Nitteler Gymnasiastin zur Hochform auf, ging bei den Tempowechseln problemlos mit und schuf so ein besonderes musikalisches Erlebnis für die Konzertbesucher/

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