Winzer und Gäste feiern friedlich und fröhlich

Saarburg · Eine tropische Nacht und ein warmer Tag: die perfekte Mischung für das 51. Saarburger Saarweinfest, zu dem am Wochenende Zehntausende nach Saarburg gekommen sind. Heute geht die Party in den Endspurt.

Saarburg. Und schwupps, ist das Licht aus. Gerade als Wojciech Dettlaff, Landrat des Kreises Puck in Polen, seine eigens auf deutsch gelernten Grußworte sprechen will, fällt der Strom auf der Bühne aus. Erst ein paar Minuten später funktioniert das Mikrofon wieder, und der Gast aus dem Partnerkreis von Trier-Saarburg kann loslegen. "Es ist uns eine Ehre, heute hier zu sein", sagt er und schickt als Dank für die Einladung gemeinsam mit seiner Delegation ein kaschubisches Lied hinterher.
Der kurze Stromausfall soll die einzige Panne bleiben. Denn den Saarwein zu feiern, das bedeutet in Saarburg vor allem eines: fröhliches, friedliches Beisammensein. Das beginnt am Samstagnachmittag, als die Stände am Saarufer öffnen. Abends dann ist der große Moment: Maria Steffes aus Ayl wird als neue Saar-Obermosel-Weinkönigin gekrönt. Ihr zur Seite steht Elisabeth Ley aus Tawern-Fellerich als Prinzessin. Die "Neuen" meistern ihren ersten Auftritt als gekrönte Häupter souverän. Sowohl was die Antrittsrede betrifft als auch beim Winken aus dem Schiff während des Feuerwerks, das von Fackelschwimmern und Musik begleitet wird.
Nach dem Feuerwerk kennen die Saarburger kein Halten mehr: Die Weinstraße ist proppenvoll. Helmut Leiendecker, Frontmann der Trierer Kultband Leiendecker Bloas, ist schon beim zweiten Lied sicher: "Die nächste Live-CD nehmen wir in Saarburg auf." "So voll wie gestern war es an einem Samstag noch nie", sagt dann auch Richard Fuhs von der Stadtverwaltung am Sonntagnachmittag. Die Stadt ist mit dem Saar-Riesling-Verein Veranstalter. Und auch wenn der eine oder andere Regenschirm mit dabei ist: Auch am Sonntag platzt die Stadt aus allen Nähten. Dicht gedrängt feiern die Zuschauer die rund 30 fantasievollen Wagen und Gruppen beim Festumzug. Zu entdecken: eine drehende Riesentraube aus echten Trauben, alte Mopeds und Traktoren, ausschenkende Bürgermeister und natürlich jede Menge Saarwein.
"Wir kommen seit 32 Jahren nach Saarburg", sagen Karl und Clara Reatsch aus den Niederlanden. "Wir lieben das Weinfest und kommen immer zu dieser Zeit hierher. Es ist so schön fröhlich und gemütlich, und man sieht keine Polizei, sondern alles ist friedlich."
Ihr Eindruck täuscht nicht. "Es war absolut ruhig", lautet das fast schon traditionelle Wochenendfazit der Polizeiinspektion Saarburg. Prognosen über Besucherzahlen wollten die Beamten am Sonntag noch nicht machen. 30 000 waren im Vorfeld an drei Tagen erwartet - die beiden Wochenendtage lassen schon mal darauf schließen, dass nicht weniger los war als im vergangenen Jahr. Heute gibt es noch einmal die Gelegenheit, die vielen Saarweine zu probieren und sich dem bunten Treiben am Saarufer hinzugeben.

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