"Wir brauchen einen Schulterschluss der Akteure"

Saarburg · Bürgermeister Jürgen Dixius hat sich für die Stadt und die Verbandsgemeinde in diesem Jahr viel vorgenommen. Der TV hat mit ihm über die wichtigsten Projekte und Ziele für 2014 gesprochen.

Saarburg. Die Projekte, die Jürgen Dixius als Bürgermeister der Stadt Saarburg in diesem Jahr umsetzen will, sind zum Teil schon sehr konkret. Anders sieht es in der Verbandsgemeinde aus, deren Chef Dixius seit 1. Januar ist. Hier geht es ihm darum, die Gemeinden in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Stadt Saarburg: "In den vergangenen Jahren wurden in die Konversion der ehemaligen französischen Liegenschaften in Saarburg inklusive des Baus des Kammerforststadions insgesamt 15,4 Millionen Euro investiert", sagt Jürgen Dixius. "Im Stadtteil Beu-rig ist ein neues Stadtteilzentrum mit einer neuen Kita entstanden. In der Cité Sud wurde ein Neubaugebiet mit rund 80 Baugrundstücken - die zwischenzeitlich fast alle vermarktet wurden - erschlossen." Trotzdem wird die Stadt 2014 die Konversion weiter vorantreiben.
So will der Stadtchef den Kauf des 2,6 Hektar großen Kasernengeländes forcieren, sobald die Altlastenfrage geklärt ist. Ob allerdings auf dem alten Schießplatz eine Photovoltaikanlage gebaut wird, lässt der Stadtchef offen. "Da müssen wir neu kalkulieren, ob sich nach der Senkung der Einspeisevergütung der Bau für uns noch rechnet. Mittelfristig kann sich das geschaffene Baurecht trotzdem als Standortvorteil erweisen - etwa wenn Unternehmen aus der Nachbarschaft hier ihren eigenen Strom produzieren."Sanierung Bahnhofsumfeld


Auf der Agenda 2014 des Bürgermeisters steht außerdem die Fertigstellung der Planung für die Sanierung des Bahnhofumfeldes. So soll etwa die Unterführung über Rampen erreichbar sein. "Komplett barrierefrei schaffen wir das leider nicht, da wir dazu nicht die nötigen Flächen haben", sagt Dixius.
Im Bahnhof sollen die Jugendräume weiter ausgebaut werden.
Verbandsgemeinde Saarburg: "Wir sind Teil der europäischen Großregion Saar-Lor-Lux im Herzen Europas. Daran müssen wir uns orientieren. Das darin liegende Potenzial müssen wir gerade im Bereich des Tourismus noch viel mehr nutzen", fordert Dixius. Deswegen sei es wichtig, mit den Nachbarn immer im Gespräch zu bleiben.Medizinische Versorgung


Gesprächsbereitschaft erwartet der neue Bürgermeister auch von den Kommunen in der Verbandsgemeinde. "Wir brauchen hier einen engen Schulterschluss der Akteure, um gute Lösungen in dringenden Zukunftsfragen zu finden", sagt Dixius. Als Beispiel nennt er hier etwa die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten. Die müssten so gestaltet werden, dass sie einerseits mit den Arbeitszeiten der Eltern kompatibel sind, andererseits aber auch wohnortnah liegen.
Auch die medizinische Versorgung in der Region müsse sichergestellt werden. Das könne aber nur gelingen, wenn Ärzte sich weiter im ländlichen Raum niederlassen und das St.-Franziskus-Krankenhaus am Standort Saarburg erhalten bleibt.
"Da ist auch die Politik gefragt. Wir brauchen höhere Fallpauschalen für Ärzte und Krankenhäuser. Die medizinische Versorgung des ländlichen Raums gehört zur staatlichen Daseinsvorsorge."Meinung

Zukunft mitgestalten
Wie lebt es sich in zehn, in 20 und in 30 Jahren in der Stadt und in der Verbandsgemeinde Saarburg? Auf diese Fragen müssen Kommunalpolitiker schon heute Antworten suchen, wenn sie Zukunft gestalten wollen. Und sie müssen, um ihre Ziele zu erreichen, heute die wegweisenden Entscheidungen treffen. Es geht in den politischen Gremien um mehr als um die Gestaltung von Spielplätzen und die Farbe der Tapeten im Dorfgemeinschaftshaus. Es geht immer auch um die Infrastruktur, die eine Gemeinde für ihre Einwohner zur Verfügung stellt. Das sind Bauplätze genauso wie Kitaplätze oder ein Hausarzt vor Ort. Wer sein Lebensumfeld mitgestalten will, sollte also nicht nur müde über die Damen und Herren im Gemeinderat lächeln, sondern sich selbst engagieren. Ab Mai hat jeder dazu die Gelegenheit, wenn er für die Kommunalwahlen kandidiert. saarburg@volksfreund.de

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