"Wir haben einen Ruf zu verlieren"

Irsch · Im letzten Jahr war es zu einem Zwischenfall bei der Halloween- Party vor dem Jugendclub Irsch gekommen. Wegen Alkoholmissbrauchs wurden Polizei und Krankenwagen alarmiert. Diesmal wollten die Organisatoren dieses Risiko nicht eingehen und gingen im Vorfeld partnerschaftlich auf Polizei Jugend- und Ordnungsamt zu.

 Dieses Bild ist gestellt: Linda Marx, Tobias Pütz und Helen Kirchen (von links) unterziehen sich einem Alko-Test von Ralph Weber von der Saarburger Polizei. Sie wollen Vorbild für die jüngeren Partygäste sein. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Dieses Bild ist gestellt: Linda Marx, Tobias Pütz und Helen Kirchen (von links) unterziehen sich einem Alko-Test von Ralph Weber von der Saarburger Polizei. Sie wollen Vorbild für die jüngeren Partygäste sein. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Irsch. Nichts Hochprozentiges, keine Bar und strenge Kontrollen, das hat der Jugendclub Irsch bei seiner diesjährigen Halloween- Party eisern durchgezogen. "Wir wollen solch einen Tumult vor dem Bürgerhaus wie im letzten Jahr nicht wieder erleben, denn wir haben einen guten Ruf zu verlieren", sagt Clubvorsitzender Tobias Pütz. Damit nicht noch einmal Polizei und Krankenwagen gerufen werden müssen, gingen der 23- Jährige und sein Vorstand vorher auf Polizei, Jugend- und Ordnungsamt zu, vereinbarten einen Kontrollbesuch und engagierten Sicherheitskräfte.
Rund 200 junge Gäste hatten trotzdem ihren Spaß im Untergeschoss des Irscher Bürgerhauses. "Die Jugendlichen waren selbst schockiert, als damals ihre Altersgenossen mit einem erheblichen Alkoholpegel anrückten", erinnert sich die Jugendpflegerin der Verbandsgemeinde Saarburg, Beatrix Leuk- Rauen. Sie appelliert: "Auch ab 16 stehen Kinder noch unter der Aufsichtspflicht der Eltern." Beim Einlass, erst ab 16 Jahren mit Ausweiskontrolle, kennzeichneten rote und blaue Armbändchen die beiden Altersgruppen. Unter 18 gab es keine Getränke mit Alkohol, und auch für die Älteren gab es allenfalls Wein, aber nichts Hochprozentiges. Der Besuch von Polizei und Jugendamt kam kurz vor 22 Uhr. "Die Ankündigung, dass wir kommen, hat wohl einige abgeschreckt", erkennt Armin Wacht von der Polizeiinspektion Saarburg das Fehlen gerade der alkoholgefährdeten Zielgruppe.
Auf der Straße wurde in der Hauptsache kontrolliert, denn dort finden nach Erfahrung der Polizei eher die Alkoholexzesse statt als in Räumen, die diesmal zusätzlich unter Aufsicht eines Security- Dienstes standen.
"Das läuft hier vorbildlich ab", lautete denn auch das Urteil von Armin Wacht. Auch auf Nachfrage des TV bei der Polizei am nächsten Morgen wurden keine Vorfälle gemeldet. Nico Weber (17) und sein Freund Nils Noner (18) waren aus Tawern zur Irscher Halloween-Party gekommen. "Die Kontrolle ist gut", findet Nico. Er selbst sei mit Alkohol vorsichtig geworden. Nils erinnert sich: "Ich war auch im letzten Jahr da. Nach der Erfahrung ist es absolut nötig, dass kontrolliert wird." doth

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