"Wir wollen keinen Kinderkram"

Kahren · Aus 42 Vorschlägen zur Entwicklung Kahrens sehen die junge Generation und Erwachsene einen Spielplatz als sehr wichtig an. Sechs junge Kahrener diskutierten jetzt bei der Dorfmoderation mit. Ein Angebot für uns Junge ist nicht vorhanden, lautet ihre Kritik.

 Wunschvorstellung und Realität lernen Kevin, Diogo, Marcio, Nina, Clara und Michelle (von links) klar zu trennen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Wunschvorstellung und Realität lernen Kevin, Diogo, Marcio, Nina, Clara und Michelle (von links) klar zu trennen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kahren. "Was gibt es in Kahren für die junge Generation?", fragt die Dorfmoderatorin Christiane Hicking. "Gar nix", antwortet Kevin (13) wie aus der Pistole geschossen. Es ist der Beginn einer Diskussion im Bürgerhaus Alte Schule, wie das geändert werden könnte.
Dorffest, Dorfpark, Teich


In einer Umfrage, bei der Ortsvorsteher Reinhardt Paulus von Tür zu Tür ging, schälte sich auch bei den Erwachsenen ein Kinderspielplatz ganz deutlich aus 42 Vorschlägen heraus, wie Kahren positiv verändert werden könnte. Die sechs Jugendlichen, die zum Moderationsgespräch gekommen waren, sehen das genauso.
Gemeinsamkeiten gibt es auch beim Wunsch nach einem schnelleren Internet, einem richtig schönen Dorffest und einem Dorfpark mit Teich.
"Wohin geht ihr in eurer Freizeit?", fragte Hicking weiter. Nach Saarburg, da gibt es alles, erklärten die sechs jungen Kahrener. Doch mit dem Fahrrad sind das Hinkommen und vor allem der steile Rückweg beschwerlich. "Da müssen wir immer die Eltern fragen, ob sie uns fahren", bedauert Clara (14). Das nerve halt.
Was die Jugend außerdem stört, sind Motorrad- und Quadfahrer, die im Sommer ihre Runden durch Kahren drehen. Sie fordern deshalb eine Verkehrsberuhigung.
Wichtig ist den Jungen auch ein Treff, bei dem gespielt werden kann. In einer zweiten Runde mit Erwachsenen wurden Eltern mit den Vorschlägen konfrontiert. Für den Spieletag in der Alten Schule wäre eine Aufsichtsperson nötig. Die Runde war sicher, das Problem zu lösen.
Schwieriger wird es mit dem Spielplatz. Ein Areal zwischen Kahren und dem Hosteberg wurde ins Auge gefasst. "Da müssen wir zuerst mal sehen, wem das Gelände gehört", klärt Ortsvorsteher Paulus auf. Allerdings habe es in Kahren auch noch nie einen öffentlichen Spielplatz gegeben.
Fantasievoll malten sich die sechs jungen Leute aus, was da auf dem Spielplatz alles draufstehen sollte. Der soll nicht nur die ganz Kleinen begeistern, sondern eine Seilbahn, eine Nestschaukel, ein Baumhaus und einen Bolzplatz haben oder sogar zum Bogenschießen geeignet sein. Auch das Gelände selbst sollte mit Modellierung nicht zu flach und damit langweilig sein. "Wir wollen keinen Kinderkram", fordert Michelle (11).
"Ein Dorfpark könnte doch gut mit einem Spielplatz kombiniert werden", findet Moderatorin Hicking. Was das alles kostet, wurde erst einmal hintangestellt. Die Dorfmoderation geht jetzt mit den ganz Kleinen und den Senioren Kahrens weiter (siehe Extra).
Extra

Die nächsten Termine: Am 5. Oktober geht die Dorfmoderatorin mit den Kleinen ab 15 Uhr auf Fotosafari durchs Dorf. Treffpunkt ist die Alte Schule. Der Ort soll aus Sicht der Kinder mit der Kamera erfasst werden. Am 23. Oktober können die Kahrener Senioren ab 17.30 Uhr in der Alten Schule darüber diskutieren, was gut und schlecht für sie ist in ihrem Heimatdorf. doth

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