"Wirklich anfangen!"

SAARBURG. In einer feierlichen Sitzung des Verbandsgemeinderats ist Bürgermeister Günther Schartz am Dienstag verabschiedet worden. Schartz, der zu Jahresbeginn sein Amt als Landrat von Trier-Saarburg antritt, vereidigte in der Sitzung seinen Nachfolger im Bürgermeisteramt, Leo Lauer.

 Der scheidende Bürgermeister Günther Schartz (links) vereidigt seinen Nachfolger Leo Lauer. Foto: Martin Möller

Der scheidende Bürgermeister Günther Schartz (links) vereidigt seinen Nachfolger Leo Lauer. Foto: Martin Möller

Der Weihnachtsbaum im Sitzungssaal des Hauses Warsberg wirkt eher spartanisch. Trotzdem breitete sich unter den Ratsmitgliedern und etlichen geladenen Gästen, darunter Bundestagsabgeordneter Bernhard Kaster, eine Stimmung entspannter Festlichkeit aus. Die Verabschiedung von Günther Schartz als Bürgermeister der Verbandsgemeinde und die Amtseinführung von Nachfolger Leo Lauer wurde dabei allgemein zum politischen Rückblick genutzt.Der Rückblick fiel durchweg positiv aus

Der fiel durchweg positiv aus. Leo Lauer lobte Kompetenz, Bodenständigkeit, Offenheit und Natürlichkeit seines Amtsvorgängers und fand angesichts des Altersunterschieds zu ihm die aparte Formulierung vom "alten Jungbürgermeister und jungen Altbürgermeister". Günther Fisch, zweiter Beigeordneter der Verbandsgemeinde, hob als Leistung von Schartz vor allem die Zusammenarbeit mit Konz und die Etablierung der Saar-Obermosel-Touristik hervor. Die drei Fraktionsvorsitzenden Franz-Josef Reiter (CDU), Frank Gerardy (SPD) und Franz-Josef Neises (FWG) formulierten einhellig Dankesworte. Leo Holbach als Vertreter der Ortsbürgermeister und Rudolf Klein vom Personalrat bedachten das verwaltungspolitische Geschick des scheidenden Bürgermeisters mit Anerkennung. In die gelegentlich von verständnisvollem Lachen unterbrochene Verabschiedungs- und Gratulationscour stimmten auch die Gäste ein. Als Vertreter der Landrats hob Landtagsabgeordneter Dieter Schmitt die neuen Wege zur Bürgerbeteiligung hervor, die Schartz gegangen sei. Reimer Steenbock vom Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz bezeichnete Schartz als "kritisch und kameradschaftlich" und erteilte bei dieser Gelegenheit dem Gerücht von der bevorstehenden Auflösung der Verbandsgemeinden eine entschiedene Absage. Bürgermeister Winfried Manns von der Verbandsgemeinde Konz, der gleichfalls für den Städtebund auftrat, betonte energisch den Wert einer kommunalen Selbstverwaltung, lobte die Zusammenarbeit der sieben Bürgermeister im Kreis, nicht zuletzt in Verhandlungen mit dem Landrat, und griff in die Anekdotenkiste: "Ich bin nicht Schneewittchen und ihr seid nicht die sieben Zwerge", habe Landrat Richard Groß gesagt. Was Günther Schartz zur Formulierung von den "glorreichen Sieben" verleitete. Zu Beginn hatte Schartz ein positives Resümee seiner Amtszeit gezogen und danach Leo Lauer als neuen Bürgermeister der Verbandsgemeinde eingeführt und vereidigt. "Ich wollte immer die Verbandsgemeinde als Ganzes sehen", sagt er und vermerkte, dass man diesem Ziel deutlich näher gekommen sei. Und über Leo Lauer: "Er ist ein profunder Kenner der Strukturen in der Verbandsgemeinde, jemand, der als junger Mensch bereits bewiesen hat, dass man in der Politik viel bewegen kann." Generell hoben die Redner die Kompetenz des neuen Bürgermeisters hervor, bemühten sich indes zugleich, den Bogen der Erwartungen nicht zu überspannen. Schartz zitierte Adolf Kolping: "Anfangen, wirklich anfangen, das ist die Hauptsache." Ein Blumenstrauß für die Sekretärin

Am Ende überreichte der scheidende Bürgermeister seiner Sekretärin Helga Weber Blumen, bedankte sich bei seiner Familie und goss dann allgemeinen Dank über alle aus, die nur irgend dafür in Frage kamen. Unter der Leitung von Jutta Claes hatte das Schülerorchester der Hauptschule Saarburg die Feier klang- und schwungvoll und mit bemerkenswerter Kompetenz begleitet. Harmoniegesättigt strömten die Festgäste abschließend aus dem Saal und labten sich am bereit stehenden Imbiss.

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