Wirtschaftsgymnasium stärkt Schulstandort

Das erste Halbjahr des neuen Saarburger Wirtschaftsgymnasiums ist fast vorbei. Rund 40 Schüler nehmen in zwei Klassen das Angebot wahr. Schulleitung, Elternvertretung und Schüler geben Überblick über ihre Erfahrungen.

Saarburg. Bald bekommen die rund 40 Schüler des neuen Saarburger Wirtschaftsgymnasiums ihre ersten Zeugnisse. Der neue Bildungsgang der Geschwister-Scholl-Schule, der vor einem halben Jahr ins Leben gerufen wurde, soll die Schüler befähigen, zu einem Studium der Betriebswirtschaftslehre ein profundes Fachwissen mitzubringen.

"Der Abschluss ist jedoch das Abitur, das zu jedem Studium berechtigt", sagt Schulleiter Gerhard Faß.

Doch die Schüler der beiden Klassen haben mit der Wahl dieser Schule mit den Schwerpunkten Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Rechnungswesen und Informatik bereits die Weichen für ihre Zukunft gestellt.

Für die meisten der ehemaligen Realschüler ist jedoch die Art des Lernens neu. "Wir arbeiten teamorientiert", sagt der Leiter des neuen Bildungszweiges, Jürgen Winnige. Mit "Frontalunterricht" habe diese Schule gar nicht erst begonnen.

Die Schüler werden in eine Lernsituation versetzt, in der sie in der Gruppe Probleme selbstständig lösen müssen. "Wir versuchen, hier spätere Betriebsabläufe zu simulieren", so Winnige. Marion Bores, Fachlehrerin für Betriebswirtschaftslehre, gibt ein Beispiel mit der Warenbeschaffung: "Eine Firma kann nur Rabatte aushandeln, wenn größere Mengen einer Ware bestellt werden.

Das verursacht aber Lagerkosten. Dieses Dilemma müssen die Schüler untereinander selbstständig lösen."

Schulleiter Winnige ist mit den Leistungen der beiden Klassen zufrieden und erklärt: "Die Teamarbeit bringt Leistungsbereitschaft und Engagement, besonders wenn beide Geschlechter gleichberechtigt zusammenarbeiten."

Schülerin Laura Ellwart (16) aus Konz bestätigt: "Die Fächer werden sehr praxisnah vermittelt. Da begreift man alles viel besser." Das sei ein sehr großer Unterschied zur Realschule.

Auch Manuel Pröpper (17) aus Saarburg ist positiv überrascht: "Mit dieser Lernmethode kann ich das neue Wissen sofort anwenden". Björn Töllner (21) lernte nach seinem Realschulabschluss Einzelhandelskaufmann und findet: "Hier lernt man in Zusammenhängen zu denken, sich den Stoff selbstständig zu erarbeiten und versteht sogar die Wirtschaftsnachrichten besser."

Für den Schulelternsprecher Klaus- Peter Vogt bedeutet der neue Bildungszweig ganz allgemein eine Stärkung des Schulstandortes Saarburg: "Dieses Angebot war für die Region dringend notwendig und ist eine große Zukunftschance."

ExtraInfoabend: Am 31. Januar wird um 18 Uhr in der Aula des Berufsbildungszentrums Saarburg über die Möglichkeiten der Bildungsgänge "Höhere Berufsfachschule" und "Wirtschaftsgymnasium" informiert. Im Internet ist die Schule mit der Seite www.bbs-saarburg.de vertreten. Informationen gibt es auch per Telefon unter 06581/914050 und per Mail sekretariat@bbs-saarburg.de. (doth)

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