Wissensdurst nach Kakao

HENTERN/LAMPADEN. "Die Welt zu Gast bei Freunden" – das Motto der Fußball-WM brachte die Grundschule Hentern/Lampaden auf die Idee, ausländische Gäste einzuladen. Auch der Projekttag stand unter dem Leitwort "ausländische Gäste in der Schule".

"Seit mehr als 10 Jahren haben wir an unserer Schule keine ausländischen Kinder mehr. Eine konkrete Begegnung mit Ausländern und anderen Kulturen in der Schule fand daher nicht statt. Deshalb haben wir ausländische Gäste zum Projekttag eingeladen", erklärte Schulleiter Ingo Brausch. Die Grundschule Hentern/Lampaden ist eine dislozierte Schule. Das bedeutet, dass die Schule auf zwei Standorte verteilt ist, wobei jede der beiden Ortschaften ein Schulgebäude besitzt. Die erste und zweite Klasse fertigte in Lampaden unter Anleitung der polnischen Kunstmalerin Ella Golinska, unterstützt durch Lehrerin Gabriele Stauter und Lehrer Helmut Sauer, Bilder auf Leinwand an. In Hentern hatten sich Gäste aus Bolivien angesagt. Agraringenieur German Truijllo Perez brachte mit Hilfe seines Dolmetschers Marcel Schneider, der ehemaliger Schüler der Grundschule Hentern ist, den Kindern bolivianische Landwirtschaft näher, insbesondere den Anbau der Kakaopflanze. Die Ernte und Vermarktung erläuterte Perez anhand einer Präsentation. Insbesondere die große Kakaofrucht, in deren Innern die Bohnen angeordnet sind, hatte es den Kindern angetan. Andächtig lauschten sie mehr als zwei Stunden den Ausführungen. Dann prasselten Fragen zu den Themen Bolivien, Entwicklungshilfe und vor allem zum Leben der Kinder in diesem Land auf den geduldigen Agrar-Ingenieur ein, der sich über den Wissensdurst sehr freute. "Wir waren in vielen Schulen im Trierer Land, doch in keiner waren die Schüler so interessiert wie hier", sagte Perez. "Werden die Menschen in Bolivien satt? Welche Tiere gibt es dort? Wie viel verdient ein Bauer?" Das alles wollte Thomas Koltes wissen. "Wie ist es zu der Kinderarbeit gekommen", fragte Robin Heß. Geduldig beantwortete Perez alle Fragen.

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