Wo der Hirt zum Wirt wird

Rund neun Monate nach der eigentlichen geplanten Einweihung ist es nun so weit. Das Bistro des Mehrgenerationenhauses (MGH) ist fertig und wird am Samstag, 27. Juni, eröffnet. Die weiteren Sanierungsarbeiten am MGH dauern voraussichtlich noch bis Sommer 2011.

Hermeskeil. Ungewöhnlich, aber wahr. Der Hermeskeiler Dechant Clemens Grünebach ist unter die Gastronomen gegangen. Der Theologe hat nämlich die Konzession für das neue Bistro des Mehrgenerationenhauses (MGH) Hermeskeil übernommen. Aber eine gewöhnliche Kneipe soll dort nicht entstehen.

Ein "Türöffner für die Angebote des Hauses" soll der neue Treffpunkt sein, erklärt Grünebach. Dass auch Getränke und kleinere Snacks ausgegeben werden, sei Nebensache. Vielmehr soll es eine Informationsbörse für Menschen aller Altersklassen sein. Von Montag bis Freitag betreut ein sogenannter ehrenamtlicher "Gastgeber" das Bistro, hilft bei Fragen und stellt die Angebote des Hauses vor.

Geplant sind in diesem Rahmen auch offene Sprechstunden des Seelsorgerteams. Neben diesen Angeboten können das Bistro im ersten Stock des MGH und auch der Johannessaal von Vereinen und Privatpersonen für Treffen und Feiern genutzt werden.

Noch vor rund einem Jahr fehlten der Kirchengemeinde knapp 235 000 Euro zur Finanzierung der Sanierungsarbeiten. Ob die Kosten von insgesamt 480 000 Euro gedeckt werden konnten, war unklar. Lösungsansätze sah man damals in der Kommune. Diese stellte sich zu diesem Zeitpunkt jedoch quer, wollte nicht in die Bresche springen. Erst im zweiten Anlauf stimmte der Verbandsgemeinderat im August der Investition in das MGH zu. Ein weiterer Erfolg in diesem Monat: Auch die Stadt versprach Zuschüsse für den Umbau.

Mitte Dezember war es dann endlich so weit. Die Renovierungsarbeiten konnten starten. Sechs Monate später zeigt sich Dechant Clemens Grünebach zufrieden: "Die Finanzierung steht. Kreis, Stadt, Kommune, Land und Bistum haben ihre Zuschuss-Zusagen gegeben." Der erste Bauabschnitt ist fertig. Rund 130 000 Euro sind in das neue Bistro, die Bühne im großen Saal, eine neue Beleuchtungsanlage und den Umbau von Toilettenanlagen investiert worden. "Wir sind voll im Finanzierungsrahmen", freut sich Grünebach.

Im Dezember zieht das Dezernatsbüro um



Ebenfalls fertig sind die Büroräume im dritten Obergeschoss des Hauses, die bereits die Kita gGmbH Trier beherbergen. Im November wird auch das Dekanatsbüro dorthin verlegt. Die Kosten von rund 60 000 Euro trägt die Kirchengemeinde.

Die Sanierungsarbeiten gehen weiter. Die Liste ist lang. Der Eingangsbereich des Hochbaus soll behindertengerecht umgebaut werden, die Dächer werden saniert, der große Saal des Johanneshauses soll isoliert werden, die restlichen Toilettenanlagen und die Küche im Untergeschoss werden modernisiert. Weiterhin muss das Haus den geltenden Sicherheits- und Brandschutzmaßnahmen angepasst werden. Vor aussichtlich im Sommer 2011 sollen die Arbeiten vollständig abgeschlossen sein.

Aber nicht von offizieller Seite greift man dem MGH unter die Arme. Grünebach lobt besonders die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich an der Renovierung und Konzeption des Hauses beteiligt haben. Diese haben in den nächsten Monaten noch ein Großprojekt anstehen: Die Renovierung des zweiten Stockwerks und die Umgestaltung der Außenanlage. Im Gegensatz zu den restlichen Arbeiten werden diese Umbauten ohne kommunale Zuschüsse finanziert. Die Pfarrgemeinde trägt die Kosten, die sich auf rund 25 000 Euro belaufen. Extra Das Bistro des Mehrgenerationenhauses (MGH) wird am Samstag, 27. Juni, eröffnet. Von 10 Uhr bis 14 Uhr erwartet die Besucher ein Familienbrunch. Parallel dazu können ab 11 Uhr ein Töpferangebot und Spiele rund ums Johanneshaus wahrgenommen werden. Ab 14 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen in den frisch renovierten Räumlichkeiten. Die offizielle Einweihung beginnt um 16 Uhr. Dabei gibt Landrat Günther Schartz, Pate des MGH, den neuen Namen des Bistros bekannt. Zu folgenden Zeiten wird das Bistro geöffnet sein: Montag 9 Uhr bis 12 Uhr; Dienstag bis Freitag 15 Uhr bis 22 Uhr. An Wochenenden wird es unregelmäßig besondere Themenabende geben. (cju)

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