Wo einst Caesar seine Legionäre lagern ließ

Hermeskeil · In Hermeskeil geht so langsam die Grabungssaison am römischen Militärlager zu Ende. Am Freitag können sich Interessierte vor Ort ein Bild von der Anlage machen, die wohl mit den Feldzügen von Gaius Julius Caesar in Verbindung steht.

Hermeskeil. Nachdem es im Rahmen einer Spendenkampagne des Freundeskreises Nationalpark Hunsrück gelungen ist, eine Überbrückungsfinanzierung für die Forschungsarbeiten im Bereich des caesarischen Militärlagers bei Hermeskeil zusammenzutragen, möchten sich Verein und Wissenschaftler der Universität Mainz nun mit einem Tag der offenen Grabung bedanken.
Am Freitag ist zwischen 16 und 19 Uhr die Ausgrabung einem breiten Publikum zugänglich. Projektleiterin Dr. Sabine Hornung und Grabungsleiter Patrick Mertl informieren über die Ergebnisse der Kampagne 2015, die kurz vor ihrem Abschluss steht und zahlreiche Erkenntnisse zur Nutzung des Lagers geliefert hat. Einige Funde erlauben nun Rückschlüsse auf den Lageralltag der Soldaten.
Die Veranstaltung soll Einblicke in die archäologische Grabungstechnik bieten, die für den Laien unscheinbare Spuren zum Sprechen bringt. Es besteht die Möglichkeit zum Dialog mit den Wissenschaftlern. Bei großem Andrang finden Führungen statt.
Die Grabungsfläche befindet sich unterhalb des Parkplatzes Waldstadion Hermeskeil (gegenüber der Felke-Siedlung). Um Schäden zu vermeiden, bitten die Initiatoren darum, nur ausgewiesene Zugänge zur Fläche zu nutzen.
Mit dem römischen Militärlager von Hermeskeil ist ein Stück Weltgeschichte archäologisch fassbar. Die Anlage wurde im Zuge der römischen Eroberung Galliens unter Gaius Julius Caesar angelegt und dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit mit den Feldzügen des Jahres 51 vor Christus in Verbindung stehen. Ihre Bedeutung erhält sie durch die enge räumliche Beziehung zum keltischen Ringwall von Otzenhausen, die einen Zusammenhang mit dem Widerstand der einheimischen Treverer gegen die römischen Eroberer vermuten lässt.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Instituts für Altertumswissenschaften, Arbeitsbereich Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, des Freundeskreises Nationalpark Hunsrück-Hochwald und des Nationalparkamts Hunsrück-Hochwald. red

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