Wo Hausfrauen zu Schulmädchen werden

Konz · 260 Jecken haben die Kappensitzung des Karneval- und Theaterclubs Konz (KCK) am Samstagabend besucht. Sie bekamen ein fünfstündiges Programm mit viel Show und witzigen Büttenreden geboten.

Konz. Der Karneval- und Theaterclub Konz (KCK) hat in diesem Jahr ganz auf seine Eigengewächse und auf befreundete Gastbüttenredner gesetzt. "Wir haben nichts eingekauft", sagt Sitzungspräsident Wolfgang Kruppert, als er die etwa 260 Gäste in der Sporthalle der Turngemeinde Konz (TG Konz) begrüßt. Der Umzug von der Festhalle des Konzer Gymnasiums in die TG-Halle lässt alle etwas enger zusammenrücken - das ist gut für die Stimmung und zum Schunkeln. Der Erste in der Bütt ist Oliver Schömann. Es ist seine Premiere. Er kämpft mit den Tücken der Technik, fabuliert über die Suchmaschine Google, in der es 1000 Antworten auf eine Frage gibt. "Und dafür, dass sie uns helfen, bekommen sie von uns keinen Cent - aber sie verdienen ja auch Milliarden durch Werbung und mit dem Verkauf unserer Daten." Cilli Rohn vom Karnevalsclub Roscheid (KCR) bekommt mal wieder die "Flemm", ist ihr Mann, der Vorsitzende des KCR, Achim Rohn, doch ein echter Vereinsmeier. Bleibt er mal daheim, ist es ihr auch nicht recht: "Auch an solchen Abenden hab ich die Flemm." Aus dem Saarländischen übersetzt, heißt "Flemm" soviel, wie: depressiv und schlecht gelaunt. Witzig komisch sind De Dollis, das Hausfrauenballett des KCK, die schon gleich zu Beginn ihres Auftritts die Herzen der Zuschauer mit ihrem Schulmädchensketch erobern. Da fragt die Lehrerin: "Wie heißen die drei Eisheiligen?" Antwort: "Dr. Oetker, Langnese und Schöller." Oder: "Wohin greifen die Frauen bei den Männern am liebsten?" Antwort: "In die Brieftasche." Keine Frage: Das ist dem Publikum eine Rakete wert. Kein gutes Haar lässt Wolli an blonden Frauen. KCK-Sitzungspräsident Wolfgang Kruppert säuft mit seinem Schlauchboot auf der Saar fast ab, weil seine letzte blonde Freundin ein Loch ins Boot gebohrt hat, "damit Wasser in die Wanne läuft". Herzzerreißend wie Sabine Bast den schwulen Klaus Dieter interpretiert. Kein Klischee lässt sie aus, ob Figurwahn oder liebestoll, immer wieder findet sie einen Dreh, die Geschichte weiterzuerzählen. Einen anderen Blick auf Beziehungsgeflechte wirft Julia Schünemann aus Trassem. Als Olaf Meurer aus Bautzen beleuchtet sie die Beziehungsprobleme eines Paares, das in Konz Urlaub macht. Irgendwie hat man sich aneinander mit all seinen Macken gewöhnt, oder auch nicht, oder doch. Klar, auch dafür gibt es eine Rakete. Mitwirkende: Sitzungspräsident und Moderator: Wolfgang Kruppert; kleine Garde, mittlere Garde und große Garde (Trainerinnen: Steffi Mergens, Maike Herz); Gesang: Bea; Olli und die Tücken der Technik: Oliver Schömann; Mein Mann, der Vereinsmeier: Cilli Rohn; Hausfrauenballett De Dollis (Tina Zeimet); De Bubben: Wolfgang Kruppert, Max Andres; Synchron-Mariechen: Lisa Herz, Carolin Webel; Klaus Dieter vom anderen Ufer: Sabine Bast; Olaf Meurer aus Bautzen in Konz auf Urlaub: Julia Schünemann; Männerballett (Trainerin: Anna-Katrin Kappes).Extra

Cilli Rohn über ihren Mann, den Vereinsmeier: "Freitags sperre ich die Haustür zu und ich denke, heute hast Du deine Ruh. Pustekuchen, er geht auf den Dachboden und bastelt einen Taubenschlag. - Er hat zwar keine Tauben, aber dafür einen Schlag." itz

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