Wo ist der "Klimawandel"?

Na, haben Sie es schon gemerkt? Ein Wort ist in den vergangenen Wochen so selten in den Mund genommen worden, dass es schon wieder auffällig ist. Es heißt "Klimawandel". Das hat bestimmt damit zu tun, dass wir endlich mal wieder einen Winter haben, wie er früher einmal war, um jetzt mal leicht abgewandelt mit Rudi Carrells Lied-Klassiker zu sprechen.

Seit Ende November hat es in unseren Gefilden schon zwei, drei Mal bis ins Flachland kräftig geschneit, eine zeitlang war es so klirrend kalt und eisig, dass sogar auf der Mosel die Schifffahrt eingestellt wurde und auf dem Erbeskopf ist der Skilift gelaufen, gelaufen und gelaufen. Kein Vergleich also zu 2007 oder 2008 als der Winter nur für sporadische Gastspiele aufgetaucht ist. Weil das Wetter diesmal aber zur Jahreszeit passt, scheint der Klimawandel also gestoppt oder sagen wir besser: das Gerede darüber. Aber keine Angst: Das wird nicht mehr lange so bleiben: Ich weiß es jetzt schon: Wenn in den nächsten Wochen mal wieder ein richtig schönes Orkantief mit abertausenden umgestürzten Bäumen über uns hinwegfegen sollte oder schon im Frühjahr die Temperaturen so stark klettern sollten, dass man sich eine vorzeitige Öffnung der Freibäder wünschen würde, dann werden die Unkenrufe wieder laut. Also, nutzen wir die Ruhe vor dem Sturm, lehnen wir uns entspannt zurück und genießen wir es, dass wir zumindest eine zeitlang von den düsteren Prophezeiungen verschont werden, dass uns die Klimakatastrophe unmittelbar bevorsteht.

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