Wo Leidenschaft die Leinwand küsst: Amüseum verwandelt sich in Kunstatelier

Saarburg/Ljubljana · Das Amüseum verwandelt sich ab Sonntag für sieben Tage in ein Künstleratelier. Cordue, Malerin aus Saarburg, arbeitet gemeinsam mit der slowenischen Bildhauerin und Grafikerin Nina Kozelj an dem Bilderzyklus "Helden der Kunst".

"Plötzlich stand Nina vor vier Jahren in einem Geschäft in Saarburg vor mir", erinnert sich Cordue. Weshalb sie mit der slowenischen Künstlerin Nina Kozelj dann ins Gespräch kam, weiß die Saarburger Künstlerin nicht mehr. Nur so viel: "Wir spürten gleich, dass die Chemie zwischen uns stimmt." Und gleich gingen beide in Cordues Atelier und fingen an, gemeinsam an einem Bild zu arbeiten.
"Das Erste, was ich auf die Leinwand malte, war ein Brot. Nina setzte einen Korb darüber, damit es vor hungrigen Mäulern geschützt ist. Ich fügte dann einen Vogel hinzu, der den Käfig klaut. Daraus hat sich dann in wenigen Stunden eine spielerische Bildgeschichte entwickelt", sagt Cordue im Gespräch. Schnell waren sich die beiden Frauen einig, daraus eine gemeinsame Kunstaktion zu entwickeln. Im vergangenen Jahr war die Saarburgerin für mehrere Wochen in Ljubljana. Ergebnis dieses gemeinsamen kreativen Ausflugs war die Ausstellung "Obsessions 1".
In den kommenden Tagen wird dieses Projekt in Saarburg fortgesetzt. Das Dachgeschoss des Amüseums verwandelt sich ab Sonntag, 10. Mai, für sieben Tage in ein Künstleratelier. "Besucher können uns jederzeit gerne über die Schulter schauen", versichert Cordue, die diesen Mal-Zyklus organisiert. Offiziell eröffnet wird die gemeinsame Ausstellung dann mit der Vernissage am Sonntag, 17. Mai, 11 Uhr.Sieben Tage, acht Bilder


Thema dieses Zyklus ist "Helden der Kunst". Wie das in den Bildern zum Ausdruck kommen wird, ist Cordue noch nicht ganz klar. "Ich denke, dass die Hinweise auf unsere künstlerischen Vorbilder eher in den Werken versteckt zu finden sind. Aber am Ende kann sich auch etwas ganz anderes ergeben. Ich bin offen für Überraschungen."
Eine Herausforderung für beide Künstlerinnen sei die Zeit, sagt Cordue. Sie wollen in sieben Tagen acht Bilder malen, zeitversetzt, "nie gleichzeitig". Voraussetzung für diese Arbeitsweise sei, dass man sich komplett aufeinander einlasse - halt eine Obsession, eine Leidenschaft für ein Thema entwickele.
Cordue wirbt dafür, dass Besucher bis zum 17. Mai immer wieder im Amüseum-Atelier vorbeikommen und sich anschauen, welchen Einfluss der kreative Arbeitsprozess auf die Bilder nimmt. Parallel können die Gäste mit den Künstlerinnen plaudern und sich schon fertige Bilder der beiden ansehen.
Die Ausstellung "Obsessions 2" endet am 5. Juli.

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