Merzig-Wadern. Nach zweijähriger Bauzeit ist das Schüler-Zukunfts-Zentrum Merzig-Wadern eröffnet worden. Schon seit 14 Tagen können Schulklassen dort im Rahmen der Probewochen forschen und experimentieren.Und wie sich herausstellte, müssen im InnoZ - so der weitaus griffigere Name des Zen-trums - noch ein paar Kinderkrankheiten behoben werden."Ein paar Kleinigkeiten sind uns während der Probezeit aufgefallen. Zum Beispiel wurde vergessen, eine Garderobe anzubringen. Auch Schutzbrillen hatten wir nicht besorgt. Aber das sind wirklich nur Kleinigkeiten", versichert Christian Brunco, einer der verantwortlichen Betreuer im InnoZ."Learning by doing" heißt die Devise vor Ort, also einfach mal ausprobieren. Und dieses Motto lässt sich im Grunde auch auf die Betreiber, den Landkreis Merzig-Wadern und die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, übertragen. Denn das Konzept des Zentrums ist neu und bislang einmalig im Saarland. "Schüler können hierher kommen und ganz ohne Notendruck experimentieren und forschen und dabei ihre Neigungen in den naturwissenschaftlichen Fächern praxisnah vertiefen oder vielleicht erst dadurch entdecken", erklärt Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich. Volker Gräve von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung fügt hinzu, dass das Zentrum, das sich im neuen naturwissenschaftlichen Trakt am Berufsbildungszentrum in der Beethovenstraße befindet, keine Einrichtung der Schule sei, aber für Schüler aus allen Schulformen offenstehe.Beide versprechen sich viel vom InnoZ, denn langfristig soll sich die Einrichtung, in die mit Unterstützung der Sparkasse 1,17 Millionen Euro investiert wurden - 20 000 Euro steuerte die Landesregierung bei -, auch für die Region bezahlt machen. "Es ist schade, wenn junge Leute die Schule verlassen, ohne zu wissen, was ihnen die hier ansässigen Betriebe zu bieten haben. Man muss nicht in ein anderes Bundesland ziehen, wenn man bei einem international agierenden Unternehmen arbeiten möchte", betont die Landrätin.Man wolle gerade technisch orientierte Unternehmen als Partner gewinnen, um Schülern und Firmen die Möglichkeit zu schaffen, bei Projekten zusammenzuarbeiten und voneinander zu profitieren.Wer also beispielsweise die Labore im Zentrum nutzt, um bei "Jugend forscht" teilzunehmen und dabei auf das Knowhow eines Unternehmens zurückgreift, kann bei diesem Betrieb womöglich ein Praktikum machen und findet vielleicht so seinen späteren Arbeitsplatz. Auf diese Weise wird ein Netzwerk geschaffen, in das auch Firmen eingebunden sind, die dadurch dem Fachkräftemangel entgegenwirken können. Jetzt sei es aber zunächst wichtig, so die Landrätin, die Schüler dafür zu begeistern, in ihrer Freizeit den Weg ins InnoZ zu finden, wo sie nach Herzenslust den Geheimnissen der Naturwissenschaft auf den Grund gehen können. Die Probewochen seien bereits ein erster Erfolg gewesen. "Nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer waren von der Einrichtung sehr begeistert", so Schlegel-Friedrich, die auf eine gute Zusammenarbeit mit den Schulen baut. Dass die Idee, ein solches Projekt auf die Beine zu stellen, offenbar keine Frage der Fraktionszugehörigkeit ist, belegt die Landrätin mit der Aussage, nahezu alle Beschlüsse bezüglich des InnoZ seien einstimmig angenommen worden. prainnoz-mzg.deExtra

Das InnoZ befindet sich im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss des neuen naturwissenschaftlichen Traktes am Berufsbildungszentrum Merzig in der Beethovenstraße 2. Es verfügt über ein Labor für Chemie, Biologie und Physik mit zehn Arbeits- und sieben Auswertungsplätzen, drei Informatik- und Robotiklabore mit insgesamt 23 Arbeitsplätzen, eine Werkstatt für Materialbearbeitung und Konstruktionsarbeiten, einen Ausstellungsraum für Forschungsarbeiten und einen Aufenthaltsraum für die kleine Pause zwischendurch. Das Angebot richtet sich an alle Schüler ab Klassenstufe acht. pra Das InnoZ ist telefonisch erreichbar unter: 06861/803880.