Wo starke Pferde gegen Pferdestärken antreten

Saarburg-Beurig · Die Reitanlage im Saarburger Kammerforst war vier Tage lang das Mekka für Pferdesportbegeisterte, egal ob als Teilnehmer oder Zuschauer. Die familiäre Atmosphäre in idyllischer Natur hat sich in der Reiterszene herumgesprochen. Beim Springen wie in der Dressur wurde hochkarätiger Sport gezeigt.

Saarburg-Beurig. 800 Starts von 250 Reitern mit 470 Pferden: Das Reitstadion im Kammerforst war vier Tage lang Magnet für Springen, Dressur und Zuschauer. Das unbeständige Wetter war dabei allerdings ein weit geringeres Problem, als man gemeinhin glauben konnte.
"Wenn der Sand nass wird, ist das sogar besser für die Pferde, da sie nicht so weit einsinken", erklärt der Vorsitzende der Reitsportgemeinschaft (RSG), Gilbert Scheid. Bei großer Hitze hätte man den Untergrund nass machen müssen. In das idyllisch gelegene Reitstadion sind erneut geschätzte 3000 Besucher gekommen, denn, so erläutert Vorstandsmitglied Jasmin Aliani: "Wir bieten Springen und Dressur bis in die schwere Klasse. Das gibt es noch längst nicht überall."
Die pure Kraft der Pferde beim Springen oder die Eleganz der Dressur, bei der Pferd und Reiter zur Einheit verschmelzen: Jeder konnte sich seine Lieblingsmomente nach seinem Geschmack aussuchen. Das ist mit ein Grund dafür, dass dieses Turnier Teilnehmer und Publikum von weit her anzieht.
Claire Fraiture (45) aus Luxemburg ließ ihre beiden Töchter Conny (23) und Jessy (16) an den Start gehen. "Wir machen in jedem Jahr Urlaub in Saarburg. Höhepunkt ist dabei immer die Teilnahme am Turnier", freut sich die Pferdefreundin.
Reiterin Katharina Wenzel (23) aus Konz-Könen freut sich an der schönen Atmosphäre im Wald und: "Hier finde ich ein großes reitsportliches Angebot und treffe viele Freunde." Katrin Becker (31) aus Düsseldorf, auf Verwandtenbesuch in Saarburg, findet: "Die Stimmung ist entspannend, aber der Sport ist spannend."
Pferdezüchter Arnold Mörsch (62) aus Kelsen hat ein waches Auge auf die Leistungen von Pferden und ihren Reitern. "Die Qualität von beiden steigt seit Jahren", erkennt er mit fachmännischem Blick. Das liege an den individuellen Trainingsmethoden. Mensch und Tier gehen immer stärker aufeinander ein.
Für das leibliche Wohl gab es Frisches aus der Vereinsküche. "Bei uns wird keine Dose aufgemacht", darauf legt Vorsitzender Scheid großen Wert. Spezialitäten wie RSG-Burger und Hähnchen-Geschnetzeltes wurden serviert.
Mehr als 100 Helfer waren nötig, damit alles reibungslos ablief. Nicht immer ging es streng und ernst zu bei den Wettbewerben. Pure Gaudi ist Jump and Drive, bei dem ein Reiter und ein Autofahrer nacheinander den Parcours bewältigen müssen - der Fahrer zum Schluss auch noch mit balanciertem Ei. Diesen Spaß gewannen Sally Lutgen auf Picasso (Pferd) und Fabian Scheid auf Opel (Auto), alle aus Saarburg kommend.
Bald beginnen die Vorbereitungen für das Turnier im nächsten Jahr, denn, so der Sprecher des Vereins, Dirk Müller: "Nach dem Turnier ist vor dem Turnier.

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