Wohlklang aus Westfalen

Konz · Die diesjährige Reihe der Internationalen Orgelkonzerte in Konz hat mit einem berührenden und erfüllenden Konzert des Domorganisten Stefan Madrzak aus Soest in Westfalen begonnen. Organist und Publikum haben einen wunderschönen Nachmittag genossen.

 Vor dem Konzert lächelt Stefan Madrzak verschmitzt. Er weiß ja schon, dass er in der Konzer Kirche St. Nikolaus wunderbare Wohlklänge zaubern wird. TV-Foto: Jürgen Boie

Vor dem Konzert lächelt Stefan Madrzak verschmitzt. Er weiß ja schon, dass er in der Konzer Kirche St. Nikolaus wunderbare Wohlklänge zaubern wird. TV-Foto: Jürgen Boie

Foto: Jürgen Boie (jbo) ("TV-Upload Boie"

Konz. Die Konkurrenz an Veranstaltungen in der Umgebung ist groß gewesen. Doch die knapp 30 Zuhörer, die in die Konzer St.-Nikolaus-Kirche gekommen sind, um das Konzert des Domorganisten Stefan Madrzak aus Soest/Westfalen zu erleben, dürften ihr Kommen nicht eine Sekunde lang bereut haben. Der Auftakt der Internationalen Orgelkonzerte Konz war geprägt von anmutigen und innigen Klängen voller Harmonie. Vor dem inneren Auge erschienen Bilder von spielenden Kindern, Blumenwiesen, Sonnenauf- und -untergängen und Vogelgezwitscher in frühlingshafter Natur.
Zum akustischen Wohlklang kam eine unaufgeregte Spielweise des Organisten, dessen flinke Beinarbeit und das virtuose Wechseln der Manuale aufgrund der ungewöhnlichen Positionierung des Spieltischs der Orgel mitten im Raum vom Publikum gut verfolgt werden konnten.
Stefan Madrzak zeigte sich beeindruckt von den Möglichkeiten, die die moderne Orgel in St. Nikolaus dem Musiker bietet. Für sein Konzert reiste Madrzak bereits zwei Tage vorher an, um sich mit dem Instrument vertraut zu machen. Die sehr trockene Akustik in St. Nikolaus, die keinen Nachhall bietet, erfordert eine sehr präzise und gut durchdachte Registrierung, um die gewünschte Stimmung und die musikalische Botschaft zum Ausdruck zu bringen. Der lang anhaltende Applaus, der den Gast aus Westfalen in dieser Herzlichkeit überraschte, aber auch sichtlich erfreute, bewies, dass es Madrzak gelungen war, die Möglichkeiten der Orgel zu entdecken und die Werke von Reger, Beethoven, Elgar, Drischner, Langlais und Hakim voll zur Entfaltung zu bringen. Abgerundet wurde das abwechslungsreiche Programm durch zwei Kompositionen von Madrzak persönlich - ein "Klangkaleidoskop" und eine "Minimal Music". Beide Werke hatten stark improvisatorischen Charakter. 70 Minuten geschenkter Einkehr und Wohlbefindens - danke, Stefan Madrzak! jbo

Das nächste Konzert aus der Reihe der Internationalen Orgelkonzerte findet am Sonntag, 5. Juni, 17 Uhr in der Konzer Stadtkirche St. Nikolaus statt. Die koreanische Konzertorganistin Hyelin Park spielt Werke von Buxtehude, Bach und Reger.

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