Wortgefechte auf Platt

PELLINGEN. (jka) Die dorfeigene Sprache erhalten, die Gemeinschaft fördern und nebenbei eine Menge Spaß haben – das hat sich die Mundart-Theatergruppe Pellingen zum Ziel gesetzt. Am Wochenende feiert die Gruppe ihr 20-jähriges Bestehen.

Sechs Monate Proben liegen hinter den 15 Mimen der Mundart-Theatergruppe Pellingen, wenn sie am heutigen Samstag und am morgigen Sonntag mit zwei Stücken auf der Bühne in der Pellinger Mehrzweckhalle stehen. Mundart-Theater hat in Pellingen eine lange Tradition. "Ich habe als junges Mädchen schon mitgespielt", berichtet Leiterin Irmgard Scherer, die von Anfang an dabei ist, ebenso wie Anton Mich, Betty Willems, Matthias Schmitt und Rita Kirch, die auch in diesem Jahr auf der Bühne stehen.1984 ist die Theatergruppe aus dem Heimatverein entstanden, und am 17. Mai 1985 wurde beim Heimatfest das erste Stück, "Die Perdskur", aufgeführt. War anfangs neben Irmgard Scherer noch Peter Lindner mit der Leitung der Gruppe betraut, so liegen Stückauswahl, Rollenverteilung, Termin-Koordination und Regie seit 1987 allein in den Händen der Pellingerin. Brauchtum zu pflegen und die ortseigene Mundart nicht aussterben zu lassen, das ist den Schauspielern und ihrer Regisseurin sehr wichtig. Doch nicht nur Pellinger Platt hört man auf der Bühne: "Wer es nicht kann, der spricht eben ,sein' Platt", erklärt die Regisseurin Scherer. Die Stücke werden gemeinsam ins Platt übersetzt - dabei wird dann aus "Unsinn" schon mal "Quatsch" und aus "Ach herrje!" ein "So plos!". Auch für die Kulisse ist die Gruppe gemeinsam mit dem Heimatverein verantwortlich. "Wir sorgen zusammen für die Bühnendekoration, jeder bringt etwas mit, was wir benötigen", so Scherer. Die Theaterstücke sucht die Leiterin aus einer Reihe von Angeboten aus, die sie bei einem Theaterverlag bestellt. Am Jubiläumswochenende werden zwei Stücke aufgeführt. Zum einen "Vater gesucht", in dem eine Frau aus Amerika anreist, die ihren Vater sucht, den sie im Ort vermutet. Das andere Stück, "Die Ersatzbraut", erzählt von einem Junggesellen, der seine reiche Tante beerben soll. Der Haken: Er erbt nur, wenn er mit einer Braut ankommt. Die Aufführungen sind heute und morgen jeweils um 18.30 Uhr in der Mehrzweckhalle in Pellingen. Die Chronik des Ortes ist fertig und wird am Sonntag um 14 Uhr - ebenfalls in der Mehrzweckhalle - vorgestellt.

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