Wüstenabenteuer: Keller Orchester hilft im Westen Afrikas

Windhoek/Kell am See · Musiker der Verbandsgemeinde Kell haben in Namibia zwei Konzerte gespielt und insgesamt 12 000 Euro Spenden an soziale Einrichtungen überreicht.

 Die Musiker aus Kell am See und ihre Begleiter posieren für ihr Gruppenfoto vor einer riesigen Sanddüne in der Wüste Namib. Foto: privat

Die Musiker aus Kell am See und ihre Begleiter posieren für ihr Gruppenfoto vor einer riesigen Sanddüne in der Wüste Namib. Foto: privat

Foto: (h_hochw )

Windhoek/Kell am See (red) Die Musiker des Keller Verbandsgemeinde-Orchesters sind bekannt für soziale Projekte, die sie gern mit Konzertreisen in ferne Länder verknüpfen. Diesmal ging es für mehrere Auftritte ins afrikanische Namibia. Schon vor einigen Monaten hatten die Musiker begonnen, Spenden für Hilfsprojekte zu sammeln (der TV berichtete am 9. November 2016). Mit insgesamt 12 000 Euro sowie Hemden, Kinderkleidung und Spielzeug im Gepäck reisten 53 Orchestermitglieder und weitere 85 Begleiter, darunter der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz, Mitte Juli auf eigene Kosten in die namibische Hauptstadt Windhoek. Dort besichtigten sie eine Lederfabrik, deren Besitzer bei der Suche nach unterstützenswerten Projekten geholfen hatten. Es folgte ein Besuch im Bishop Kameeta Kindergarten im Stadtteil Katutura, für den die Erlöse des ersten Konzerts bestimmt waren. "Den enormen ehrenamtlichen Leistungen der Betreuerinnen dort kann man nur hohen Respekt zollen", urteilt Erwin Berens, der Vorsitzende des Orchesters.
Das erste Konzert war in der Namib Hall im Kongresszentrum von Windhoek. Dort begrüßte Berens etwa 300 Zuhörer auf Afrikaans, einer der Landessprachen. Unter den Gästen war auch der deutsche Botschafter. "Für das Konzert gab es Applaus im Stehen", berichtet Berens. Die Zuhörer, darunter viele Deutschstämmige, seien begeistert von dem Programm gewesen, das Dirigent Karl-Heinz Willger zusammengestellt hatte. Dem Kindergarten-Personal wurde ein Scheck in Höhe von 33 333 Namibia-Dollar, umgerechnet etwa 2100 Euro, überreicht. Neben den Auftritten standen Ausflüge auf dem Programm. Busse brachten die Teilnehmer nach Sossusvlei, einer von hohen Sanddünen umgebenen Salz-Ton-Pfanne in der Wüste Namib (siehe Foto). Zu den weiteren Reisehöhepunkten zählten laut Berens eine Katamaranfahrt auf dem Atlantik und der Besuch des Etosha Nationalparks. Bei den Aufenhalten in Lodges habe die Orchesterjugend ein Fußballturnier mit den dortigen Bediensteten organisiert, die Musiker hätten ein spontanes Konzert gegeben. "Das war eine schöne Geste, die Aktiven und Zuschauern viel Spaß gemacht hat." In Swakopmund, der zweitgrößten Stadt Namibias, gaben die Keller ihr zweites Konzert. Auch hier habe "großer Andrang" geherrscht, sagt Berens. Der Erlös sei komplett an soziale Einrichtungen gegangen. Zurück in Windhoek, überbrachten die Musiker auch dem Orlindi-Waisenhaus Spenden. Empfangen wurden sie dort von Anika Biwer. Die Reinsfelderin unterstützt die Einrichtung seit 2007 und arbeitet dort zurzeit ehrenamtlich mit (TV vom 11. Mai). Im Herbst 2016 hatte das Orchester eine Kiste mit Hemden an eine Einrichtung in Windhoek geschickt, die Menschen mit autistischen Störungen betreut. Die Spende kam von der Firma Siegenia Aubi aus Hermeskeil. Die Güter sollen verkauft werden. Mit Hilfe des Erlöses sollen Lehrkräfte ausgebildet werden.

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