Wunsch heißt: "Kicken auf Kunstrasen"

Was die Fußballer in den benachbarten Orten Thalfang oder Otzenhausen schon haben, wünschen sich auch die Hermeskeiler: Die Stadt will das in ihrem Besitz befindliche Waldstadion, in dem der Sportverein trainiert und spielt, in einen Kunstrasenplatz umwandeln. Einen Förderantrag an den Kreis hat der Stadtrat jetzt auf den Weg gebracht.

 In die Jahre gekommen: Der Rasenplatz im Hermeskeiler Waldstadion ist nur noch eine bessere Wiese. Deshalb will ihn die Stadt in einen Kunstrasenplatz umwandeln. TV-Foto:Axel Munsteiner

In die Jahre gekommen: Der Rasenplatz im Hermeskeiler Waldstadion ist nur noch eine bessere Wiese. Deshalb will ihn die Stadt in einen Kunstrasenplatz umwandeln. TV-Foto:Axel Munsteiner

Hermeskeil. Für Rainer Gorges, den Vorsitzenden des Hermeskeiler Sportvereins (HSV), gibt es keinen Zweifel: "Was wir wollen, ist kein Luxus, sondern dringend erforderlich. Momentan behelfen wir uns zwar notdürftig über die Runden. Wir müssen aber für unsere Vereinsarbeit wieder ordentliche Bedingungen schaffen."

Rasenplatz ist uneben und hat sich abgesenkt



Neben dem Hartplatz am Labachweg ist das fast 50 Jahre alte Waldstadion die wichtigste Trainings- und Spielstätte des HSV, der im Aktivenbereich eine Spielgemeinschaft mit Malborn hat und von den Bambini bis zu den A-Junioren rund 120 Jugend-Fußballer ausbildet.

Doch der Rasenplatz an der Straße nach Züsch ist in die Jahre gekommen. Er ist uneben, hat sich abgesenkt und ist dringend sanierungsbedürftig. Im Winter ist dort ohnehin zumeist kein Spiel- oder Trainingsbetrieb möglich, da auch eine Flutlichtanlage fehlt. Die Folge: "Wir müssen in andere Orte ausweichen, um trainieren zu können", berichtet Gorges. Deshalb würde es der HSV sehr begrüßen, wenn die Stadt als Eigentümerin des Waldstadions Erfolg mit ihren Plänen hat und es in einen Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage umwandelt, der über einen längeren Zeitraum bespielbar wäre.

Der Stadtrat hat dafür in seiner jüngsten Sitzung die Weichen gestellt. Er hat einstimmig beschlossen, einen Förderantrag an den Kreis zu richten. Ein Planungsauftrag, der eine Hausnummer über die Kosten liefern würde, wurde aber noch nicht vergeben.

Stadt setzt auf die Karte Kunstrasenplatz



Der Blick in die Nachbarschaft zeigt aber, dass erfahrungsgemäß mit einem Aufwand von circa 600 000 Euro gerechnet werden muss.

Weil die Stadt nun also grundsätzlich auf die Karte Kunstrasenplatz setzt, bedeutet das zugleich, dass es im Waldstadion keine größere Platzsanierung mehr geben soll. Dafür hätten zwar 50 000 Euro aus einem Fördertopf des Landessportbunds bereitgestanden. "Das Geld wäre aber in den Sand gesetzt, wenn der Kunstrasenplatz kommt", sagt Winfried Welter vom VG-Bauamt. Der Stadtrat folgte vielmehr einem Antrag der CDU-Fraktion, dass zur Überbrückung der Wartezeit 5000 Euro für die Rasenpflege ausgegeben werden, was VG-Chef Michael Hülpes als "Not-Sanierung" bezeichnete. Zwar hofft Stadtbürgermeisterin Ilona König darauf, "dass wir möglicherweise schon 2010 den Kunstrasenplatz bauen können." Dazu müsste Hermeskeil als Neuantrag aber in die Prioritätenliste aufgenommen werden, die der Kreis in Sachen Sportstättenförderung aufstellt.

Am Dienstag, 2. Juni, widmet sich der Kreisausschuss (KA) genau diesem Thema und zurrt die Reihenfolge der Projekte fest. 2009 wird die Hochwaldstadt aber nicht mehr zum Zug kommen. Der Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung an den KA sieht vor, dass ein Zehn-Prozent-Zuschuss für den 614 000 Euro teuren Bau des Kunstrasenplatzes in Thomm (VG Ruwer) fließen soll. Die Förderquote des Landes liegt bei diesen Projekten üblicherweise bei 40 Prozent. Auch die Prioritätenliste für das nächste Jahr wird der KA beschließen. Auf der Vorschlagliste für 2010 steht Hermeskeil aber ebenfalls nicht. Sie sieht die Sanierung des Rasenplatzes in Schoden, die des Tennenplatzes in Riol und den Neubau eines Umkleidegebäudes am Bescheider Sportplatz vor. Zwar ist der KA an diese Empfehlungen nicht gebunden und kann die Prioritäten neu ordnen. Gleichwohl könnte aber noch viel Geduld gefragt sein, bis das Hermeskeiler Waldstadion zum Kunstrasenplatz wird.

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