Open-Air-Konzert Laute Musik und Show im Kurort
Kell am See · Der „Highway to Kell“ ist nach zehn Jahren wieder offen: Mehr als 2000 Fans des Heavy-Metal-Sounds jubelten am Samstag drei Bands zu. Wie kam das an?
Das gab es seit zehn Jahren nicht mehr: Das Open-Air-Festival „Highway to Kell“ ist wieder an den Start gegangen. Mit Xcuses, System of a Stu und Feuerengel fand Festivalleiter Markus Hau drei starke musikalische Zugpferde.
Xcuses ist eine noch junge heimische Band aus Hermeskeil. Sie setzte sich in einem Bewerbungswettbewerb gegen rund 80 andere Gruppen durch. Für Gitarrist Michael Göden ein unbeschreibliches Glücksgefühl: „Wir hätten nie gedacht, nach zwei Corona-Jahren eine so tolle Chance zu bekommen.“ Dabei brach die Pandemie schon in der Anfangsphase der Band aus. Dann fiel nur Tage vor dem Auftritt auch noch Sänger Marvin Heidemann aus. Für ihn sprang Daniel Groß in überzeugender Form ein.
Markus Hau hat sich in der langen Festivalpause vom jungen Studenten zum Familienvater gewandelt. Die Mitstreiter des mittlerweile 46-Jährigen sind alle deutlich jünger. Sie wollten es zusammen noch einmal wissen und beschlossen: „Wir packen’s wieder!“
Dabei kommen die harten Klänge bei weitem nicht nur bei den ganz Jungen an. Paul Stadler aus dem saarländischen Ottweiler ist 66. Nicht sein 40-jähriger Sohn David überredete ihn, mit nach Kell zu kommen, sondern der Vater den Sohn. Beide sind der Ansicht: „Die Musik und die Show bringen’s hier. Es muss knallen!“
Am Abend fanden sich 2200 Fans auf der großen Wiese neben dem Fußballplatz ein. Man trägt vornehmlich Schwarz, bekundet durch das Festival-T-Shirt seine Solidarität und bewegt sich manchmal so, dass das halbe Bier dabei verschüttet wird.
Der Abend wird nach Untergang der Sonne etwas frisch. Markus Hau sagt durch: „In acht Minuten fängt Feuerengel an. Bis dahin könnt ihr ja noch eure Jacken aus dem Auto holen.“
Aber Feuerengel können einheizen – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Rammstein-Tribute-Band nimmt ebenso wenig Rücksicht auf die derzeitigen Gaspreise wie ihre Vorbilder: Riesige Stichflammen steigen vor der Bühne auf, während die Band ihr textsicheres Publikum mit den Hits begeistert.
Der „Highway to Kell“ soll auch 2023 zu einem besonderen Metal-Erlebnis werden. „So das Virus will“, sagt Markus Hau.
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