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Zauber der Operette

Mit Operettenmelodien aus dem deutschsprachigen Raum und aus Italien ließ Tenor Thomas Kiessling sein Publikum in der intimen Wohnzimmeratmosphäre der Wawerner Synagoge sprichwörtlich "Klassik hautnah" erleben und es eintauchen in die Welt der Operette.

 Einmal Operette und zurück: Tenor Thomas Kiessling in der Wawerner Synagoge. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Einmal Operette und zurück: Tenor Thomas Kiessling in der Wawerner Synagoge. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Wawern. (kbb) Als Franz Lehár seine Operette "Der Zarewitsch" komponierte, kannte man weder Hitparaden noch Casting-Sendungen. Im Rückblick erscheinen die 1920er und 1930er Jahre aber ausgesprochen modern - in wenigen Jahren wurden nördlich wie auch südlich der Alpen Dutzende Operetten geschrieben, deren Melodien bis heute weltbekannt sind. Das "Wolgalied" aus Lehárs besagter Operette aus dem Jahr 1927 ist eines dieser Stücke. Und nicht zuletzt deshalb findet es Eingang in den Kanon aus Operettenmelodien, den Thomas Kiessling für sein Wawerner Publikum zusammengestellt hatte. Mit einer Mischung aus fröhlich-beschwingten Melodien und getragen-schwermütigen Kompositionen überzeugte der bekannte Trierer Tenor in der fast voll besetzten Synagoge. "Grüß mir mein Wien!" und "Komm, Zigan!" aus Emmerich Kálmáns Operette "Gräfin Mariza" sind genauso dabei wie der Klassiker aus Fred Raymonds "Maske in Blau", der Titel "Schau einer schönen Frau nicht zu tief in die Augen!" Ohnehin dreht sich in der Welt der Operette alles um die Liebe: Ausgelassene Freude, tiefe Verzweiflung, ja sogar Selbstmord sind die Sujets, und Kiessling pariert sie alle vortrefflich. Zusammen mit Klaus-Peter Bungert am Klavier gelingt es ihm mühelos, die Register zu wechseln und sein Publikum im zweiten Teil des Konzerts in die Welt der Neapolitaner Operette zu entführen: Die drei Komponisten Francesco Paolo Tosti ("L'ultima Canzone", "Ideale"), Salvatore Cardillo ("Core ingrato") und Eduardo di Capua stehen dafür Pate - letzterer mit seinem unvergesslichen "O Sole io". Nach rund zwei Stunden erntete Kiessling den verdienten langanhaltenden Applaus.

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