Zauberei mit Flöte, Horn und Piano

Einen entspannten Vormittag, angefüllt mit wunderbarer Kammermusik, haben rund 30 Zuhörer in der alten Synagoge in Wawern erlebt. Die Matinee hat stattgefunden im Rahmen der 15. kulturellen Tage Wawern.

 Für akustischen Zauber sorgten Valtteri Rauhalammi, Jennifer Rauhalammi und Christoph Riemenschneider (von links) bei einer kammermusikalischen Matinee im Rahmen der 15. kulturellen Tage Wawern. TV-Foto: Jürgen Boie

Für akustischen Zauber sorgten Valtteri Rauhalammi, Jennifer Rauhalammi und Christoph Riemenschneider (von links) bei einer kammermusikalischen Matinee im Rahmen der 15. kulturellen Tage Wawern. TV-Foto: Jürgen Boie

Wawern. (jbo) Flöte, Horn und Klavier waren die Instrumente, mittels derer aus Noten Klang und Magie entstanden. Die Musiker (Christoph Riemenschneider: Flöte; Jennifer Rauhalammi: Horn; Valtteri Rauhalammi: Klavier) beherrschten ihre Instrumente meisterlich und konnten sich daher voll auf das gemeinsame Musizieren konzentrieren. Dazu das schöne Ambiente in der alten Synagoge - und schon war es ein perfekter Vormittag für Musikfreunde, die in ungezwungener Atmosphäre einfach nur Hören und Genießen wollten.

Das Programm kündigte eine "Hörreise" vom Barock bis in die Moderne an. Dieser Anspruch wurde mühelos eingelöst, wobei auffällig war, dass jedwede Kombination zwischen den drei Musikern ausgezeichnet funktionierte. Das Klavier war nicht nur Begleitinstrument, sondern hatte in diversen Stücken auch etliche Solopassagen.

Die Flöte jubilierte nicht nur mit klangvollen Melodien, sondern hatte auch rhythmisch attraktive Einsätze. Und das Horn bildete nicht nur einen Ruhepol in den raschen Tonfolgen von Flöte und Klavier, sondern riss die Zuhörer auch mit gleichzeitiger Virtuosität und Klangfülle mit.

Bedauerlich war lediglich, dass das Klavier als Instrument nicht das hergab, was der wirklich souveräne Pianist Valtteri Rauhalammi eigentlich spielte. Wenn der 27-jährige Finne beispielsweise Fahrt aufnahm und auf den Höhepunkt einer Bewegung zusteuerte, ließ ihn das Tasteninstrument leider klanglich im Stich. Aber als Musiker war der erste Kapellmeister am Theater Trier über diesen Mangel erhaben und sorgte auch dank der guten Raumakustik trotzdem für echtes Klangvergnügen.

Die Hornistin Jennifer Rauhalammi, Australierin und Ehefrau des Pianisten, hatte ihren großen Auftritt bei der Sonate op. 17 für Horn und Klavier von Ludwig van Beethoven. Starker Beifall war der verdiente Lohn.

Christoph Riemenschneider, wie seine Mitstreiter am Theater Trier beschäftigt, ist in Wawern schon ein guter Bekannter. Seine Kunst besteht unter anderem darin, auch bei Solostücken den Zuhörer in die Musik hineinzuziehen und weit mehr hören zu lassen als technische Kabinettstückchen.

Ein echter Gag war die Zugabe: Josef Haydns Thema der deutschen Nationalhymne in verschiedenen Variationen.

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