Zaun soll dreiste Fahrer von Kupp weghalten - Unfallfluchten auf der K 133 zwischen Konz und Wiltingen

Konz/Wiltingen · Die Höhenbegrenzungen an der Wiltinger Kupp halten nicht alle Fahrer hoher Fahrzeuge von der engen Straße zwischen Konz und Wiltingen fern. In den vergangenen zwei Wochen hat die Polizei vier Fahrerfluchten aufgeklärt. Ein TV-Leser macht mit einem Foto auf weitere Vergehen aufmerksam.

Der Fahrer eines ortsfremden Wohnmobils umfährt die vor zwei Wochen installierte Höhenbegrenzung auf der K.133 bei Wiltingen über den Seitenstreifen. Nachdem das Wohnmobil an dem Hindernis vorbei ist, zieht der Fahrer zurück auf die schmale Kreisstraße, eine der wichtigsten Strecken zwischen dem Saartal und Konz. Diese Situation hat ein TV-Leser beobachtet und mit drei Bildern dokumentiert.Dabei sollen die 2,30 Meter hoch installierten Schranken in Konz und auf der K 133 bei Wiltingen eigentlich verhindern, dass Wohnmobile, Kleinbusse oder Lastwagen auf der Straße weiterkommen. Der Grund: In der Vergangenheit war es oft zu Staus und aufwendigen Bergungsaktionen gekommen, weil zu große Fahrzeuge die enge Straße durch die Steilen Weinlagen an der Kupp blockiert hatten. Deshalb hat der Landesbetrieb Mobilität Schranken installieren lassen.

Richtig aufgegangen ist der Plan bisher nicht. Das Bild des TV-Lesers steht beispielhaft für mehrere Vorkommnisse der vergangenen Wochen. Immer wieder haben Fahrer von größeren Fahrzeugen die Hindernisse einfach ignoriert oder umfahren.
Das bestätigt auch Markus Kohl, Leiter der Polizeiinspektion in Saarburg: "Wir hatten in den vergangenen Tagen vier Fahrerfluchten, bei denen die Schranken beschädigt worden sind." Die Fahrer seien alle identifiziert worden, die Staatsanwaltschaft ermittele. Der jüngste registrierte Fall hat sich am Donnerstag ereignet: Der Fahrer eines belgischen Wohnmobils sei einfach weitergefahren, nachdem er die Schranke beschädigt habe, sagt Kohl. Die Polizei habe ihn in Konz-Oberemmel erwischt. Doch nicht alle Übeltäter seien ortsfremd, führt Kohl weiter aus. Die Polizei habe auch schon den Fahrer eines Transporters von einem regionalen Handwerkerbetrieb in Saarburg verhört. Im Gespräch mit der Polizei habe er zunächst geleugnet, dass er mit der Leiter auf dem Dach seines Fahrzeugs an der Schranke vorbeigeschrammt sei. Erst später habe er den Unfall gestanden.

Das Problem ist aus Sicht der Polizei nur schwer in den Griff zu bekommen. "Wir haben schon überlegt, Kameras aufzubauen", sagt Kohl. Das sei aber aus datenschutzrechtlichen Gründen problematisch. Kohl betont: "Wer die Schranke beschädigt, begeht eine Fahrerflucht, und das ist eine Straftat." Den Tätern drohe in der Regel eine Geldstrafe. Der Führerschein wird laut Kohl nach gängiger Rechtsprechung bei einem Schaden von etwa 1500 Euro entzogen.

Eine Idee, wie zumindest das dreiste Umgehen der Hindernisse verhindert werden kann, hat die Straßenmeisterei in Saarburg schon umgesetzt. Neben den Schranken bei Wiltingen sind Begrenzungen aufgebaut worden, die Fahrzeuge von der Wiese fernhalten sollen.Meinung

Zaun soll dreiste Fahrer von Kupp weghalten - Unfallfluchten auf der K 133 zwischen Konz und Wiltingen
Foto: Privatfoto
Zaun soll dreiste Fahrer von Kupp weghalten - Unfallfluchten auf der K 133 zwischen Konz und Wiltingen
Foto: Privatfoto

Es fehlt an der Vernunft

Von Christian Kremer

Die Wiltinger Kupp ist eng und zugleich viel befahren. Um Unfälle, gefährliche Situationen oder aufwendige Bergungsaktionen auf der Kreisstraße zu vermeiden, ist die Sperrung der Straße für große Fahrzeuge sinnvoll. Leider scheint es vielen Fahrern von Wohnmobilen, Transportern oder Lastwagen aber an Vernunft zu fehlen. Sie fahren einfach weiter - ohne Rücksicht auf Verluste. Wer sich nicht an die Regelung hält, hat eine saftige Geldstrafe verdient. Denn er gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere.

c.kremer@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort