Zeitgemäß und modern

Waldrach/Hamburg. Zeitgemäß und modern, ohne seine regionale Herkunft zu verleugnen – diesen Kriterien wird das neue Verwaltungsgebäude der VG Ruwer in Waldrach gerecht. Der gelungenen Konzeption der eigens dafür gebildeten Architektengemeinschaft aus Kasel und Mertesdorf wird am Samstag eine besondere Ehre zuteil: der Verwaltungssitz vertritt Rheinland-Pfalz beim "Tag der Architektur 2006" und wird Bauminister Wolfgang Tiefensee am Samstag bei der Eröffnungsveranstaltung in Hamburg vorgestellt.

Der Neubau entstand auf dem abgebrannten ehemaligen "Waldracher Hof" im Herzen von Waldrach. Jahrelang war für das Areal eine tragfähige Nutzung gesucht worden. Bis sich die Verbandsgemeinde Ruwer für den 3,4 Millionen Euro teuren Neubau entschied und vom alten Verwaltungssitz in Trier-Ruwer nach Waldrach umzog. Die gelungene Gestaltung des neuen VG-Rathauses können interessierte Bürger und Bauherren an diesem Wochenende in Augenschein nehmen. Trotz Konkurrenz zur Weltmeisterschaft und Altstadtfest in Trier: Am Samstag stehen den Besuchern die Architekten und auch Vertreter der Verbandsgemeinde in der Unteren Kirchstraße 1 in Waldrach zwischen 14 und 18 Uhr für Fragen und Führungen Rede und Antwort, am Sonntag zwischen 11 und 14 Uhr. Zudem ist für Stärkung gesorgt, bevor man sich zu anderen Objekten im Kreis aufmacht, die ebenfalls für gelungene Bauweise und Konzeption im Bereich Wohnen, Geschäftsnutzung oder eine energetische Sanierung stehen. Die VG-Verwaltung in Waldrach ist übrigens der einzige öffentliche Bau im Kreis Trier-Saarburg, der an diesem Wochenende im Rahmen des Tags der Architektur präsentiert wird. Verbandsbürgermeister Bernhard Busch sieht die überregionale Auszeichnung für die Planungen durch die in Kasel und Mertesdorf ansässigen Architekturbüros auch als Anerkennung dafür, dass man in der Verbandsgemeinde Ruwer nicht nur schön wohnen, sondern auch gut arbeiten kann. Diese Bemühung müsse in Zukunft noch verstärkt werden. Architekt Hans-Jürgen Stein (Architekturbüro Stein und Hemmes), gleichzeitig Sprecher des Architektenbeirates im Kreis Trier-Saarburg, unterstrich, dass landschaftsgebundenes Bauen mit typischen Materialien wie Schiefer oder Holz modernes Bauen nicht ausschließe. Beispielhaft sei die Verbandsgemeinde auch bei modernen Energieträgern wie der Photovoltaikanlage oder der Holzpelletheizung. "Hier ist der öffentliche Bauherr bestens seiner Vorbildfunktion nachgekommen". Lob gab es für die Verbandsversammlung auch durch die in der Architektengemeinschaft beteiligte Innenarchitektin Marianne Rummel aus Mertesdorf und Iris Willems aus Kasel, bei dem Projekt gleich zwei Architektinnen berücksichtigt zu haben. Stolz ist die Verbandsgemeinde auch, dass das europäische Kulturhauptstadtjahr 2007 mit Luxemburg indirekt bereits mit einer Kunstausstellung im VG-Rathaus schon jetzt eröffnet wurde. Noch bis 27. Juli ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses das Projekt "Bezugspunkte-übergrenzend/art2007plus" zu sehen. Unter der Projektleitung von Rolf Weiland aus Gutweiler fanden sich Künstler aus Luxemburg, Lothringen, dem Saarland, dem wallonischen Belgien und Rheinland-Pfalz dafür zusammen. Neue Fahne vor dem Rathaus

Damit geht für den Verbandsbürgermeister auch das Konzept auf, mit dieser vierten Ausstellung seit der Einweihung des Rathauses im letzten Herbst den Verwaltungsneubau als Begegnungsstätte von Künstlern aus der VG und inzwischen weit darüber hinaus zu machen. Bewundern können Besucher am Wochenende im Rahmen des Tages der Architektur 2006 auch die neu geschaffene Fahne der Verbandsgemeinde Ruwer vor dem Rathaus. Sie weht im Wind des Ruwertals neben der rheinland-pfälzischen Fahne und der Europa-Flagge. Denn, so Bürgermeister Busch, Ministerpräsident Kurt Beck hat für die gesamte Dauer der Fußballweltmeisterschaft Dauerbeflaggung für die öffentlichen Gebäude angeordnet!"

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