Zeitreise ins Jahr 1760

Zum dritten Mal hat der Cercle d'Histoire Vivante (Luxemburg) das dörfliche Leben in der Region im Rahmen einer Zeitreise in das Jahr 1760 präsentiert - ein spannendes Abenteuer für die Besucher des Freilichtmuseums Roscheider Hof.

 Der Baron (mit heller Perücke) lässt sich vom neuen Dorfschulzen das Kassenbuch zeigen und ist höchst ungnädig wegen unkorrekter Führung. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Der Baron (mit heller Perücke) lässt sich vom neuen Dorfschulzen das Kassenbuch zeigen und ist höchst ungnädig wegen unkorrekter Führung. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Konz. (kdj) Hätten nicht hin und wieder den Flughafen Findel ansteuernde Passagierjets ihre dröhnenden Lärmschleier über die Mosel-Saar-Region gelegt, wäre die "Zeitreise ins Jahr 1760"(fast) authentisch gewesen. Die alten, aus Hunsrück und Eifel geborgenen und mit viel Liebe sowie handwerklicher Kunst wieder aufgebauten Bauernhäuser im Freilichtmuseum Roscheider Hof waren zum dritten Mal die perfekte Kulisse für eine Reise in die Zeit um 1760. 24 Mitglieder des Cercle d'Histoire Vivante, unter ihnen fünf Kinder, ließen die Vergangenheit auferstehen - in einem Dorf, das es so nie gegeben hat, aber gegeben haben könnte: unter anderem mit einer Bäckerin, mit Handwerkern, Vorbereitungen für ein Dorffest, mit Dieben, Festnahmen und einer Gerichtsverhandlung.

So martialisch der Auftritt einer pseudo-französischen Soldatentruppe im vergangenen Jahr war, so friedlich verlief diesmal das dörfliche Leben. Selbstverständlich durfte die Obrigkeit nicht fehlen. Der "Baron", der in Vertretung des unabkömmlichen Fürsten das Dorf inspizierte, begrüßte das dörfliche Publikum vornehm-steif, ließ sich das Kassenbuch des verschwundenen Dorfschulzen zeigen und registrierte mit Strenge unkorrekte Buch- und Kassenführungen. Trotz der ernsten Lage wurde am Sonntag das sorgfältig vorbereitete Dorffest mit historischen Tänzen auf der eigens gezimmerten Tanzfläche gefeiert.

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