Zeitzeuginnen: Grauenhafte Erlebnisse im ehemaligen KZ

Hinzert/Pölert · Die Luxemburger Zeitzeugin Anny Brück erzählt am Mittwoch, 9. September, in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert über ihren im KZ Hinzert ermordeten Vater und ihre Zwangsumsiedlung nach Polen. Dazu lädt die Landeszentrale für politische Bildung ein.

Hinzert/Pölert. Anny Brück, Tochter des in Hinzert im September 1942 ermordeten Lehrers Alfred Brück aus Wiltz, wurde von den deutschen Behörden der Nazizeit mit ihrer Familie in das besetzte Polen "umgesiedelt".
Ort des Terrors und des Todes



Sie berichtet über die Zeit, die sie in der Umgebung von Lublin verbringen musste und über ihre Wiedereingliederung in den luxemburgischen Nachkriegsalltag.
Am Freitag, 19. September, gibt es ein weiteres Gespräch mit den beiden Zeitzeuginnen Anne Boe hnisch und Ingelore Prochnow.
Beide sind Töchter einer unter der NS-Herrschaft "verbotenen Liebe" zwischen deutschen Frauen und polnischen Zwangsarbeitern, die aus diesem Grund als "Eindeutschungspolen" im SS-Sonderlager eingesperrt waren.
Die beiden Zeitzeuginnen erzählen von der Spurensuche nach ihren Eltern, die erst vor kurzem zum Abschluss gekommen ist. Das SS-Sonderlager/KZ Hinzert bestand zwischen 1939 und 1945. Zunächst diente das Lager als sogenanntes "Polizeihaftlager" für Westwallarbeiter.
Daraus entwickelte sich ein Arbeitserziehungslager und später ein Konzentrationslager, das 1942 dem Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS unterstellt wurde.
Während des Krieges wurde es für Verschleppte aus dem besetzten Europa ein Ort des Terrors und des Todes. Insgesamt wurden im Hinzerter KZ nachweislich mindestens 321 Menschen ermordet oder starben durch den Lagerterror an Krankheit, Entkräftung oder Hunger. red

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