Zerf baut und baut und baut …

Zerf · Die Zerfer müssen sich in diesem Sommer auf einige Unannehmlichkeiten einstellen. Denn nach dem Start der Arbeiten am neuen Kunstrasenplatz läuft jetzt auch die Erschließung des Gewerbegebiets auf Hochtouren. Und das größte Bauprojekt im Ort für die kommenden zwei Jahre lässt auch nicht mehr lange auf sich warten.

Zerf baut und baut und baut …
Foto: (h_hochw )
 Vertreter der Baufirmen und des Ortsgemeinderats Zerf beim symbolischen Spatenstich. TV-Fotos (2): Christa Weber

Vertreter der Baufirmen und des Ortsgemeinderats Zerf beim symbolischen Spatenstich. TV-Fotos (2): Christa Weber

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Zerf. In der großen Baugrube am Zerfer Ortseingang stapeln Arbeiter schwarze Paletten übereinander. In jede Palette sind jeweils acht trichterförmige Röhren eingelassen. "So was sieht man auch nicht alle Tage", sagt Zerfs Ortsbürgermeister Dieter Engelhardt, der mit einigen Gemeinderatsmitgliedern zur Baustelle gekommen ist. Die Paletten, sogenannte Rigolen, bilden das unterirdische Regenrückhaltebecken, das im vorderen Bereich des neuen Zerfer Gewerbegebiets entsteht, wie Michael Natter vom Ingenierbüro IPB erklärt.
Im März hat die Erschließung für das Gewerbegebiet Zerfer Kreuz begonnen, auf dem Areal des ehemaligen Mitfahrerparkplatzes. Das Rückhaltebecken soll später für die Oberflächenentwässerung des gesamten Geländes sorgen, sagt Natter. Mit dem unterirdischen System habe man zwar eine "verhältnismäßig teure Variante" gewählt. Diese habe jedoch den Vorteil, dass die Fläche darüber bebaut werden könne. Dort sind laut Natter 78 Parkplätze geplant, für den ersten Investor, den die Ortsgemeinde für das Gewerbegebiet an Land ziehen konnte. Dieser vermiete eine Fläche von rund 5800 Quadratmetern an die Supermarktkette Norma. In den Markt sollen auch eine Volksbankfiliale und ein Bäcker einziehen.
Die Arbeiten am Rückhaltebecken wolle man bis Ende Juli abschließen, sagt Natter. Allerdings habe es witterungsbedingt Verzögerungen gegeben. Die Arbeiten auf dem Norma-Gelände sollen laut Natter im Juli beginnen, der Markt vor Jahresende bezugsfertig sein. Die Idee für ein Gewerbegebiet am Zerfer Kreuz kam schon 1994 auf. Damals fasste der Ortsgemeinderat dazu den ersten Beschluss. In der Folge wurden die Planungen laut Jörg Jost, Leiter der Verbandsgemeindewerke Kell am See, immer wieder zurückgeworfen. Als Hauptgründe nennt Jost gescheiterte Förderanträge, Planänderungen und die lange Suche nach Investoren, von denen die Kommunalaufsicht eine Kreditgenehmigung für die Erschließung abhängig gemacht habe.
Ein Investor wurde schließlich gefunden, im November habe er den Kaufvertrag mit der Ortsgemeinde unterzeichnet, wie Jost mitteilt. Mit der rund 620 000 Euro teuren Erschließung sei die Firma Clemens aus Saarburg beauftragt worden. "Wir hatten einige dicke Bretter zu bohren", sagt Ortschef Engelhardt beim symbolischen Spatenstich. Für die Ortsgemeinde sei das Gewerbegebiet "ein Meilenstein". Weitere 11 000 Quadratmeter können noch vermarktet werden. Der Preis liegt bei 47 Euro pro Quadratmeter.
Die Großbaustelle reiht sich nahtlos in eine Reihe von Projekten ein. Nach Abschluss der Arbeiten im Neubaugebiet fiel vergangene Woche der Startschuss für den Bau des Kunstrasenplatzes (der TV berichtete am 10. Juni). Jetzt rollen die Bagger im Gewerbegebiet, im Juli startet in unmittelbarer Nähe der Ausbau der B 407 durch Zerf. Laut Planer Michael Natter soll auf dem ersten Teilabschnitt ab dem Kreisverkehr auch die Abbiegespur ins Gewerbegebiet realisiert werden. Die Aufträge würden bis Ende Juli erteilt sein, sagt Werkleiter Jost. Anschließend gebe es noch Versammlungen mit Gewerbetreibenden und Anliegern, bei denen die Baufirma über Ablauf, Bauabschnitte und Verkehrsführungen informiere. Die Verwaltung gehe von einem Baubeginn im August und einer Bauzeit von 28 Monaten aus.

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