Zerfer drängen auf Kunstrasenplatz

Zerf · Der erste Kunstrasenplatz im Hochwald soll noch in diesem Jahr in Zerf entstehen. Da das Land nach langer Wartezeit einen Zuschuss in Aussicht gestellt hat, will die Gemeinde das 535 000-Euro-Projekt nun rechtzeitig zum 50. Geburtstag des Fußballclubs (FC) Zerf anpacken. Ob der Kreis dafür eine schnelle Genehmigung gibt, ist aber noch offen.

Zerfer drängen auf Kunstrasenplatz
Foto: (h_hochw )

Zerf. Sportlich läuft es in dieser Saison für das Aushängeschild des FC Zerf richtig rund. Die erste Mannschaft der Spielgemeinschaft (SG) Hochwald - der Zusammenschluss der Vereine aus Zerf, Greimerath, Hentern und Lampaden - peilt als souveräner Tabellenführer der Kreisliga B fest den Aufstieg an.
Für Dietmar Großmann, den Vorsitzenden des FC Zerf, gibt es aber noch einen weiteren Grund zur Vorfreude. Er ist guter Dinge, "dass wir im Herbst endlich auf grünem Geläuf spielen können" und sich damit im 50. Jahr des Vereinsbestehens ein lang gehegter Wunsch erfüllt. Denn die Gemeinde und der FC setzen sich seit 2007 dafür ein, dass in Zerf aus dem derzeitigen Hartplatz neben der Ruwertalhalle und unterhalb der Grund- und Realschule ein Kunstrasenplatz wird.
"Ich bin überzeugt, dass dies unserem Verein einen richtigen Schub geben wird. Auch für den Schulsport wäre ein Kunstrasenplatz wichtig", sagt Großmann. Der FC hat insgesamt etwa 400 Mitglieder, darunter fast 100 Jugendspieler.
Die Bemühungen der Zerfer um einen Kunstrasenplatz scheiterten bisher aber an der Zuschussfrage. Das Land hätte sich - wie bei anderen Sportstätten-Vorhaben - mit 40 Prozent an den Kosten beteiligen sollen, die nach der ursprünglichen Planung insgesamt 660 000 Euro betrugen. Doch da auch beim Land das Geld knapp ist, haben sich zwischenzeitlich die Förderrichtlinien geändert. Als Festbetrag für die Umwandlung eines Hartplatzes in einen Kunstrasenplatz gewährt Mainz nunmehr nur noch einen Zuschuss von 100 000 Euro.
Diese Förderung sei in Zerf - eine gesicherte Finanzierung des Projekts vorausgesetzt - im laufenden Jahr vorgesehen, sagt Eveline Dziendziol, Sprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, auf TV-Anfrage. Weil weniger Geld fließt, hat die Gemeinde ihre Planungen mittlerweile abgespeckt. "Das Maximale ist nicht möglich. Deshalb mussten wir von einigen unserer Vorstellungen abrücken", sagt Ortsbürgermeister Dieter Engelhardt (SPD).
So soll statt einer 400-Meter-Bahn rund um den Platz nur eine 100 Meter-Laufbahn mit Auslaufzone gebaut werden. Die Kosten für das Projekt werden durch die vorgesehenen Einsparungen auf 535 000 Euro gedrückt. "Wir bekommen dann aber trotzdem noch einen modernen, zeitgemäßen Platz inklusive neuer Flutlichtanlage", betont Engelhardt.
360 000 Euro für die Gemeinde


Bleibt es beim üblichen Kreiszuschuss für Sportstätten (zehn Prozent der Gesamtkosten, im Fall Zerf also 53 500 Euro) und rechnet man die vom FC vorgesehenen Eigenleistungen in Höhe von 21 500 Euro hinzu, müsste die Gemeinde einen Anteil von 360 000 Euro schultern. Dieser Investitionssumme hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. An der Notwendigkeit des Projekts gibt es für Engelhardt, der früher selbst FC-Vorsitzender war, keinen Zweifel. "Der Hartplatz ist inzwischen an allen Ecken und Enden in einem miserablen Zustand. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Und wenn wir noch länger warten, ist es nicht sicher, ob wir überhaupt noch Zuschüsse bekommen."
Es sei wichtig gewesen, dass die Gemeinde trotz aller Probleme "immer am Ball geblieben ist", damit es mit der Verwirklichung des Kunstrasenplatz-Projekts klappt, sagt Engelhardt weiter. Auch er ist optimistisch, dass die Bauarbeiten bald beginnen können.
Sicher eingetütet ist die schnelle Umwandlung des Hart- in einen Kunstrasenplatz in Zerf allerdings noch nicht. Thomas Müller, Sprecher der Kreisverwaltung, weist darauf hin, dass das Projekt im Hochwaldort zwar auf Position eins der Prioritätenliste für Sportstättenförderung stehe. Es gebe aber noch keinen aktuellen Kreistagsbeschluss, der den 53 500-Euro-Zuschuss schon für dieses Jahr freigeben würde.
Außerdem müsse der Kreis in seiner Funktion als Kommunalaufsicht erst noch prüfen, ob er die kreditfinanzierte 360 000 Euro-Ausgabe der Gemeinde Zerf genehmigen kann.
Extra

13 Kunstrasenplätze gibt es zurzeit im Kreis Trier-Saarburg - und zwar in Thomm (VG Ruwer), in Ralingen, Godendorf und Butzweiler (VG Trier-Land), Tawern, Konz und Kommlingen (VG Konz), Mehring, Bekond und sogar zwei Plätze in Schweich (VG Schweich). Ebenfalls zweiKunstrasenplätze gibt es in Saarburg. Die Orte in den VG Kell und Hermeskeil sind bisher leer ausgegangen. In ihrer Nähe gibt es noch mehrere andere Kunstrasenplätze- so in Thalfang, Otzenhausen oder Sitzerath. ax

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort