Zerfer Gewerbetreibende vor großen Herausforderungen

Zerf · Ein Neubaugebiet, ein neues Gewerbegebiet, der Norma-Markt und der Ausbau der Ortsdurchfahrt der B 407: Das alles kommt in diesem Jahr auf die Gewerbetreibenden in Zerf und ihre Kunden zu. Die Punkte waren auch Themen bei der 20-Jahrfeier des Gewerbevereins.

 Der Vorsitzende des Gewerbevereins Zerf, Karsten Jung, begrüßt im historischen Rittersaal der Zerfer Mühle rund 50 Gäste aus der Mitgliedschaft, der Politik und der Kirche. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Der Vorsitzende des Gewerbevereins Zerf, Karsten Jung, begrüßt im historischen Rittersaal der Zerfer Mühle rund 50 Gäste aus der Mitgliedschaft, der Politik und der Kirche. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Zerf. Vor zwei Jahrzehnten haben sich neun Firmenchefs zusammengetan, um Zerf mit Veranstaltungen als Zentrum der Handwerker und Dienstleistungen stärker ins Bewusstsein ihrer Kunden zu rücken. Jetzt ist das Jubiläum der einzigen Vertretung von Gewerbetreibenden in der Verbandsgemeinde Kell im Rittersaal der Zerfer Mühle gefeiert worden.
"Große Herausforderungen stehen in diesem Jahr an", stellte Vorsitzender Karsten Jung vor rund 50 Gästen aus den derzeit 27 Mitgliedsfirmen, der Politik und der Kirche fest. Wochenmärkte wurden seinerzeit ins Leben gerufen, und auch ein Weihnachtsmarkt lief über zehn Jahre gut. Doch nach einer Phase des Stillstandes kam eine große Kontroverse über die Ansiedlung eines Norma-Marktes. "Das hat uns sechs Mitglieder gekostet", bekannte Jung. Der Vorstand habe der Neuansiedlung aber immer positiv gegenübergestanden, und: "Norma ist eine schöne Sache." In einem Neubaugebiet werden sich neue Zerfer Bürger ansiedeln. Doch was besonders die Laden- und Gaststättenbesitzer umtreibt, ist der anstehende Ausbau der Ortsdurchfahrt der B 407. "Ich werde vor Baubeginn im Spätsommer, gemeinsam mit Ortsbürgermeister Dieter Engelhardt, mit allen Betroffenen sprechen, um gemeinsam mit dem Landesbetrieb Mobilität Lösungen zu erarbeiten", versprach Jung. Denn die Erreichbarkeit der Betriebe macht dem Vorsitzenden Sorgen. Auch bei den Ärzten werden die Patienten während der zweijährigen Bauphase zeitweise wohl längere Fußwege in Kauf nehmen müssen. Landrat Günther Schartz lobte die Entwicklung: Zerf sei ein positives Beispiel für Vielfalt mit einem gesunden Mittelstand im ländlichen Raum. Über die Schulen müsse man noch diskutieren, das sei man den Kindern schuldig, fügte der Kreischef hinzu, denn hier würden die Grundsteine für eine Ausbildung in den Handwerksbetrieben gelegt. Weiteres Thema ist für Schartz die Ärzteversorgung, denn die Zerfer Mediziner kommen allmählich ins Rentenalter. Auch die Mobilität sei wichtig, wie eine Umfrage unter den Bürgern gerade beweise.
"Zerf wird in der schulischen Entwicklung in der Verbandsgemeinde weiter eine wichtige Rolle spielen", versprach Verbandsgemeindebürgermeister Martin Alten. Er wolle sich bei den Ärzten um Nachfolger bemühen. doth

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