Zerfer Straße kaputt, Bundesstraße 407 gefährlich: Ortsgemeinderat Irsch Gremium spricht sich generell für Tempo-30-Regelung der Landesregierung aus

Irsch · Die ersten Planungen für den Ausbau der Zerfer Straße gehen bis ins Jahr 2003 zurück. Jetzt ist vom Ortsgemeinderat ein Planungsauftrag vergeben worden. Weiter angespannt bleibt die Verkehrssituation nach Ansicht der Ratsmitglieder in der gesamten Ortsdurchfahrt mit einigen brisanten Engstellen.

Ortsbürgermeister Jürgen Haag sagt: "In den letzten zwölf Jahren gab es auf der Zerfer Straße immer mehr Schäden, und es ist immer nur geflickt worden." Just seit zwölf Jahren will Irsch bereits die Schlaglochpiste erneuern. Jetzt soll dies angepackt werden. Ein Planungsauftrag für die Gestaltung der Teilstrecke von 300 Metern, die von der Gemeinde selbst unterhalten werden muss, ist an das Büro Paulus und Partner im saarländischen Wadern gegangen.

"Eine gute Gestaltung ist deshalb wichtig, weil diese Straße auch eine beliebte Abkürzung ist", erklärt der Ortschef. In einer Anliegerversammlung, die noch nicht terminiert ist, sollen Denkanstöße gesammelt werden, die in die Planungen miteinfließen. Ziel ist es laut Haag, dass die Straße 2016 ausgebaut wird. Die Kosten und die Höhe der Anliegerbeteiligung stehen noch nicht fest.

Sorgen macht sich der Ortsgemeinderat um die Sicherheit in der Ortsdurchfahrt auf der B 407. Eine enge Bebauung mit stellenweise sehr schmalen Gehwegen forderte bereits Unfallopfer. "Menschen mit Kinderwagen und Rollator müssen auf die Straße ausweichen", erklärt Haag.

Ausdrücklich begrüßt der Rat den Plan der Landesregierung, innerorts flächendeckend Tempo 30 einzuführen.
Notwendig ist das bislang nicht, lautet das Urteil des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Trier nach diversen Ortsterminen. "Das müsste jedoch die zuständige Straßenbaubehörde, in diesem Fall die Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg, beschließen", sagt LBM-Fachgruppenleiter Klaus Wagner. Nach seiner Kenntnis sei unglückliches Verhalten der Fußgänger, nicht überhöhte Geschwindigkeit, Ursache der beiden Unfälle mit einem Toten und einer Schwerverletzten gewesen.

Dennoch wurde danach das Verkehrsgeschehen verdeckt erfasst. Ergebnis: 14 400 Fahrzeuge fuhren in drei Tagen mit durchschnittlich 44 Kilometern pro Stunde (km/h) durch Irsch. 85 Prozent fuhren langsamer als Tempo 53. Außergewöhnlich hohe Geschwindigkeiten konnte von der Polizei bislang nicht festgestellt werden.

An vielen Stellen sind die Gehwege jedoch sehr schmal. "Zur Behebung dieser Gefahrenstellen wären bauliche Maßnahmen bis hin zum Abriss von Häusern erforderlich", so die Einschätzung des LBM-Fachmanns. Eine Analyse des Unfallgeschehens vor Ort unter Beteiligung von Polizei, Verbandsgemeinde, Ortsgemeinde und LBM komme denn auch zu dem Ergebnis, dass aus dem Unfallgeschehen keine Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit abgeleitet werden können, so Wagner. Eine Umgestaltung der Gehwege sei Aufgabe der Ortsgemeinde, die bei solchen Planungen vom LBM unterstützt werde. Mit dem Thema Kosten haben sich die Beteiligten noch nicht befasst. dothExtra

Die Ortsgemeinde Irsch ist Träger der Grundschule. Der Schulträgerausschuss kümmert sich um das Gebäude und dessen Ausstattung. Turnusgemäß gibt es einen Wechsel an der Spitze dieses Gremiums, wenn ein Mitglied keine eigenen Kinder mehr in der Schule hat. Für die bisherige stellvertretende Schulelternbeiratsvorsitzende Ursula Kahn-Britten rückt Heike Hemmen nach. In der Grundschule Irsch werden rund 60 Kinder, darunter vier aus Ockfen, in vier Klassen von vier Lehrkräften unterrichtet. doth

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