Ziel: Energie einsparen und Strom verkaufen

Saarburg · Die Verbandsgemeindewerke Saarburg investieren in den kommenden Monaten etwa 700 000 Euro. Der Hochbehälter Kocherath bekommt eine neue Filteranlage, das Klärwerk ein Blockheizkraftwerk.

 Werksleiter Franz Petri (links) und Abwassermeister Jürgen Becker bereiten die Sanierungsarbeiten im Saarburger Klärwerk vor. TV-Foto: Friedemann Vetter

Werksleiter Franz Petri (links) und Abwassermeister Jürgen Becker bereiten die Sanierungsarbeiten im Saarburger Klärwerk vor. TV-Foto: Friedemann Vetter

Saarburg. Der Hochbehälter Kocherath hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Die Wassersammelstelle stammt aus den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Bei Routineuntersuchungen sind etliche Verschleißspuren festgestellt worden. Auf der Liste stehen: eine neue Filteranlage, neue Rohre, Dichtungsarbeiten außen und ein neuer Innenanstrich für das Reservoir. Die ersten Arbeiten haben bereits begonnen. Im kommenden Jahr ist auch das Klärwerk an der Reihe. Der Sandfang bekommt ein neues Gebläse und ein Blockheizkraftwerk (BHKW) soll Strom und Wärme liefern.
Der Wasserbehälter Kocherath wird zukünftig mit einer neuen Desinfektionsanlage arbeiten. "Die bisherige Behandlung des Wassers mit Chlor ist aus meiner Sicht unbedenklich. Sie hat aber keine Akzeptanz in der Bevölkerung. Chlor riecht für viele unangenehm", sagt Werksleiter Franz Petri. Ab dem kommenden Jahr wird das Wasser mit UV-Licht bestrahlt. Der Nachteil: UV-Licht wirkt nur dort, wo bestrahlt wird. Sollten an anderen Stellen Keime in die Leitungen gelangen, müssen die Wasserwerker mit Chlorwasser spülen. Deswegen bleibt die Anlage als Reserve bestehen.
Neben einem Sandfilter zur Klärung von Schwebstoffen wird auch eine neue Entsäuerungsanlage installiert, die CO{-2} neutralisieren und so Rohre schützen soll. Die Geräte werden zukünftig in einer neuen Maschinenhalle auf dem Dach des Behälters stehen. Etwa 460 000 Euro kostet das Projekt.
Im Saarburger Klärwerk wollen die Verantwortlichen zukünftig Energie sparen. Deswegen bauen sie ein eigenes Kraftwerk. Im Klärwerk entsteht tonnenweise Schlamm, der in einem Faulturm lagert. Die austretenden Gase enthalten viel Methan. Das Biogas wird zukünftig einen Generator antreiben. Die Abwärme aus der Energiegewinnung kann wiederum den Faulturm beheizen. Zusätzlich bekommt die Kläranlage ein neues Sandfanggebläse, mit dessen Hilfe grober Dreck wie Essensreste aus dem Wasser entfernt werden. Für die Zukunft angedacht, aber noch nicht konkret geplant, ist eine neue Belüftung für die sogenannten Belebungsbecken.
Die Neuerungen sollen Energie sparen. "Das Minimum, um Fördermittel vom Land zu bekommen, sind 25 Prozent. Wir werden aber wohl deutlich darüber liegen", sagt Petri. Ein Gutachten habe ergeben, dass die Werke inklusive der Einspeisevergütung aus dem Stromverkauf des BHKW etwa 71 000 Euro pro Jahr sparen könnten. Etwa 260 000 Euro verbauen die Werke in den kommenden Monaten. Die Arbeiten beginnen im kommenden Jahr.
Wasser kostet zehn Cent mehr


Eine Gebührenerhöhung erfordern die Investitionen laut den Werken nicht. Trotzdem hatte der Verbandsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einen Aufschlag von zehn Cent pro Kubikmeter beschlossen. Begründet wird das mit dem Wassercent, den das Land zur Finanzierung von Renaturierungsprojekten kassieren wird (der TV berichtete). Die Werke müssen pro gefördertem Kubikmeter Wasser sechs Cent an das Land zahlen. Weil Löschwasser, Verluste durch Lecks und Wasser für Rohrreinigungen berücksichtigt werden, sind nach Angaben der Werke insgesamt zehn Cent auf den Verbraucher umzulegen.
Im Versorgungsbereich eins kostet das Wasser inklusive Mehrwertsteuer ab dem kommenden Jahr 1,42 Euro, im Versorgungsbereich zwei 1,28 Euro.

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