Mit der Aktion "Sauberes Merzig" möchten Bürgerinitiative und Stadtverwaltung, unterstützt von vielen Merziger Vereinen, Verbänden und Betrieben, der Wegwerfmentalität zahlreicher Zeitgenossen begegnen. Weggeworfene Kaugummis, Zigarettenkippen und anderer Unrat sollen künftig der Vergangenheit angehören. Ganz bewusst möchte der Arbeitskreis dabei aber nicht gleich auf Müllsünder einprügeln, sondern zunächst Alternativen zu eingefahrenen Verhaltensweisen aufzeigen und dabei gleichzeitig umfassend informieren. Das Konzept "Sauberes Merzig" basiert auf vier Schritten. In einer ersten Phase stellt die Stadtverwaltung Kindergärten, Grundschulen und privaten Kindergruppen eine mobile Aktionskiste zum Thema Abfall kostenlos für eine Ausleihe zur Verfügung. In einem zweiten Schritt wird dann aufgeräumt. Die Stadtverwaltung, Ehrenamtliche, Vereine, "Pro Merzig" und der Baubetriebshof werden dabei gemeinsam anpacken, um Merzig attraktiver aussehen zu lassen. In einem dritten Schritt wird eine neue Möglichkeit vorgestellt, Kaugummi und Kippen zu entsorgen. Diese Zielgruppe wird ab Ende Mai samstags in der Merziger Fußgängerzone von Pro Merzig, Vereinen und Gruppierungen mit faltbaren Papp-Aschenbechern versorgt. Die Verteilung erfolgt kostenlos dank zahlreicher Sponsoren, denen eine saubere Stadt auch etwas wert ist. Zur gleichen Zeit werden an Menschen, die Müll wegwerfen, rote Karten ausgegeben. Auf diesen Karten sind allerdings, je nach Abfallsünde, die dafür vorgesehenen Bußgelder abgedruckt. Ziel ist es, die Müllsünder zum einen auf ihr Verhalten aufmerksam zu machen. Zum anderen soll die Karte klar stellen, dass es sich hierbei um kein Kavaliersdelikt, sondern um eine Ordnungswidrigkeit handelt. Mit der roten Karte wird auch eine klare Warnung ausgesprochen. Weitere gute Gründe, ausgedrückt in Euro, stehen ebenfalls auf der Karte. Nach einigen Monaten der Information macht die Kreisstadt Merzig dann Ernst. Zusammen mit "Pro Merzig", dem Ordnungsamt und der Polizei werden ertappte Müllsünder in einem vierten Schritt gemäß dem Bußgeldkatalog in die Pflicht genommen.