Ziel: Mehr Einzelhandel in der Innenstadt

In der Konzer Innenstadt gibt es zu wenig Einzelhandel. Dadurch wird die Stadt ihrem Auftrag als kooperierendes Mittelzentrum nicht gerecht. Dieses Ergebnis und Lösungsansätze sind Inhalte eines Entwurfs des Einzelhandelskonzeptes.

Konz. Große Geschäfte mit Waren für den täglichen Bedarf sollen sich in Zukunft nur noch in der Konzer Innenstadt oder im Bereich Beethoven-Galerie/Wiltinger Straße ansiedeln; kleine Läden mit einem solchen Sortiment dürfen auch beispielsweise in Wohngebieten eröffnen, solange sie nicht negativ auf das Zentrum wirken. Erhalten werden sollte auch der Supermarkt in Ober-emmel. Dies sind zwei der möglichen Grundsätze, die Eva Stubert vom Dortmunder Planungsbüro Junker und Kruse in der jüngsten Stadtratssitzung vorgestellt hat. Der Auftrag des Büros ist es, ein Einzelhandelskonzept für die Stadt aufzustellen. Das Ziel sollte es sein, das Konzer Zentrum zu schützen, zu beleben und attraktiver zu machen. Zudem soll das Konzept als Anleitung für die weitere Bauleitplanung für Konz und die umliegenden Ortschaften dienen.

Im Vorfeld haben sich die Dortmunder ein Bild von der Konzer Wirtschaft gemacht. Es fehle an der Vielfalt innenstadttypischer Sortimente, sagte Stubert und führte die Beispiele Bekleidung, Schuhe, Schmuck und Unterhaltungselektronik an. Zwar gebe es vereinzelt solche Geschäfte, aber kaum mehrere Anbieter.

Schönheitskur für Saar-Mosel-Platz



Zudem regte sie an, den Saar-Mosel-Platz attraktiver zu gestalten. In Bezug auf das Einkaufszentrum Konzerbrück bemerkte Stubert kritisch, dass die Warenpalette über eine reine Ergänzung zum innerstädtischen Angebot hinausgehe. Dort dürften sich nicht weitere solcher Anbieter ansiedeln. Ebenso sollte eine mögliche Erweiterung bei Möbel Martin beobachtet werden. Zwar würde die Ausweitung des Möbel-Angebots kein Problem darstellen, zusätzliche Flächen für Geschenkartikel, Glas und Porzellan sowie Haushaltswaren und Bilder sollte es aber nicht geben.

Der Stadtrat hat den Entwurf einstimmig beschlossen. Nun werden Behörden gebeten, dazu Stellung zu nehmen. Vertreter der Industrie- und Handelskammer, des Einzelhandelsverbands, des Konzer Stadtmarketings, der Kreisverwaltung, der Planungsgemeinschaft sowie der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord waren im Vorfeld über die Inhalte des Entwurfs unterrichtet worden. Es habe positive Signale gegeben, heißt es seitens der Konzer Verwaltung.

Meinung

Es geht um das große Ganze

Nicht mehr jeder neue Geschäftsinhaber darf in Konz seinen Laden eröffnen, wo es ihm am besten gefällt; es gibt dringende Empfehlungen zur Gestaltung der Innenstadt. Das sind nur wenige der Regeln, die sich die Stadt mit dem Einzelhandelskonzept selbst ins Hausaufgabenbuch geschrieben hat. Dass Papier geduldig ist, zeigen die vielen Vorgänger-Skripte. Jetzt müssen alle mitziehen, auch wenn es vielleicht mal wehtut - Einzelhändler, Politiker und Privatbesitzer. Es geht um das große Ganze. a.pipke@volksfreund.de

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