Zu Ehren der Mutter Gottes

OCKFEN. Seit über 40 Jahren ist Cäcilia Zimmer in der Pfarrgemeinde St. Valentin aktiv. Die Pflege der "Lourdes-Kapelle" ist ihr besonderes Anliegen.

Cäcilia Zimmer bezeichnet sich selbst als eine "Ur-Ockfenerin". Die 78-Jährige wurde im Unterdorf geboren und lebt seit 50 Jahren in einem schmucken Haus direkt unterhalb des Ockfener Bocksteins, gleich gegenüber der so genannten "Lourdes-Kapelle". Oder vielmehr dem, was von dem einstmals an der Hauptstraße stehenden kleinen Bethauses übrig blieb. Stammplatz in der Pfarrkirche

"Die alte Kapelle an der Kreuzung war ein richtiges kleines Haus mit Dach und einem Altar, auf dem die Mutter Gottes stand", erinnert sich Cäcilia Zimmer. Als die Straße zu Beginn der 60er-Jahre umgebaut wurde, musste die Kapelle weichen. Seit über 40 Jahren steht sie in der Weinbergstraße. Und seit dieser Zeit kümmert sich Cäcilia Zimmer, die im Dorf nur "Cilli" genannt wird, um die kleine Kapelle. Es ist gar keine richtige Kapelle mehr - eher ein überdachter Marienaltar. Ein paar Blumen und Kerzen stehen neben der Mutter Gottes. "Cilli" Zimmer gießt die Blumen, stellt Kerzen auf und sorgt für Sauberkeit rund um die Betstätte. Bis vor einigen Jahren startete dort die Fronleichnams-Prozession. Ein Altar wurde aufgebaut, "Cilli" Zimmer sorgte für den Blumenschmuck und die Kerzen. "Ich sag immer zur Mutter Gottes: ,Ich passe auf Dich auf, pass Du auch auf mich auf'", schmunzelt die 78-Jährige. Bisher sei sie trotz einiger Schicksalsschläge nicht enttäuscht worden. Cilli Zimmer hat einen tiefen Glauben. Für sie ist es selbstverständlich, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen. In der Pfarrkirche hat sie ihren Stammplatz. 14 Jahre lang war sie Küsterin von St. Valentin. Sie hat die Glocken geläutet, die Kirche geputzt und vorgebetet. Dass sie auch Mitglied im Pfarrgemeinderat war, versteht sich von selbst. Heute hat sich die 78-Jährige von ihren "offiziellen Ämtern" zurückgezogen. Einmal in der Woche trifft sie sich mit den Ockfener Strickfrauen im Pfarrhaus. "Da werden die neuesten Neuigkeiten ausgetauscht, es wird Kaffee getrunken und gestrickt", sagt die rüstige Rentnerin, die mit Vorliebe Strümpfe strickt, die zusammen mit den anderen Strick- und Bastelarbeiten am alljährlichen Adventsbasar für einen guten Zweck verkauft werden. Allerdings - so ganz kommt die "Ur-Ockfenerin" nicht von der "Lourdes-Kapelle" los. "So lange ich noch kann, gehe ich mit dem Gießkännchen hin und stelle auch noch ein Lichtchen auf", sagt sie und schaut aus ihrem Fenster zum Ockfener Bockstein und der Betstätte vor ihrem Haus.

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