Zu früh gefreut

Die Anwohner der Hauptstraße in Ayl sind nicht zu beneiden: Über die Bundesstraße 51 rollen - wie auch im Nachbarort Könen - täglich nicht allein unzählige Autos und Motorräder, sondern schlängelt sich auch jede Menge Schwerlastverkehr.

Den Traum von der Ortsumgehung werden die Bürger wohl vorerst weiterträumen und sich zwischenzeitlich mit der Verkehrs- und Lärmbelästigung arrangieren müssen. Angesichts dieser nicht beneidenswerten Situation ist es richtig und wichtig, dass der Gemeinderat am Ball bleibt und sich um Mindestlösungen in der problematischen Frage bemüht. Dabei sollten allerdings Bürger wie deren gewählte Vertreter die Verhältnismäßigkeit und Effizienz nicht aus dem Auge verlieren. Mittels der Schikanen, die testweise für ein Jahr montiert waren, ist nachweislich langsamer gefahren und damit das Ziel erreicht worden. Mit den "Nebenwirkungen" wollten die Anwohner indes nicht leben, und so wurden die Hindernisse kurzerhand wieder entfernt. In seiner "Not" ruft der Gemeinderat nun nach Starenkästen und projiziert in diese Geräte die Hoffnung, das Problem zu lösen. Dass dem nicht so ist, zeichnet sich schon jetzt deutlich ab - von den Kosten ganz zu schweigen. Angesichts mangelnder, vor allem finanzierbarer, realer Alternativen stellt sich die Frage, ob die Schikanen nicht vorschnell verdammt worden sind. So wie es jetzt aussieht, wird die Gemeinde bis auf Weiteres ohne irgendeine Art von Tempodrossler auskommen müssen. Vielleicht ist es ja den Versuch wert, den Bürgern genau diese Situation in Ruhe zu erläutern und sie selbst abwägen zu lassen. s.windfuhr@volksfreund.de

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