Zu Fuß zum Brandherd

NEWEL-BESSLICH. (cb) Der Schaden, den ein Brand in der Nacht zum Dienstag in einer Wohnung in Beßlich verursachte, war gering: 500 bis 1000 Euro, schätzt der Mieter. Die Umstände des Feuerwehreinsatzes gehören allerdings ins Kuriosen-Kabinett.

Wegen eines Kurzschlusses waren in einer Wohnung in einem Vier-Familien-Haus in Beßlich unter anderem die Spülmaschine und einige Rohre in Brand geraten. Der Mieter war um Mitternacht durch einen Rauchmelder auf das Feuer aufmerksam geworden. Der Mann, selbst bei der Feuerwehr, versuchte den Brand zu löschen, was ihm aber nicht gelang. Daraufhin lief er zum Feuerwehrgerätehaus und drückte den Alarmknopf. Die übrigen Wehrleute trafen umgehend ein. Doch sie konnten das Feuerwehrauto nicht aus dem Gerätehaus fahren, weil die Straße vor dem Gebäude aufgerissen ist. Dort werden derzeit Rohre verlegt. Die Wehrleute fackelten nicht lange, schnappten sich Feuerlöscher und andere notwendige Utensilien und eilten zu Fuß zum Brandort. Noch ehe die Stützpunktwehr aus Newel eingetroffen war, hatten sie den Brand gelöscht. Der Schaden blieb gering, allerdings gab es eine starke Rauchentwicklung. Der Mieter, der sich wegen einer leichten Rauchvergiftung in ärztliche Behandlung begab, verbrachte die Nacht bei seinen Eltern. Die übrigen Hausbewohner konnten in ihren Wohnungen bleiben. Die Reaktion auf die unfreiwillige "Mobilitäts-Pause" des Feuerwehrautos folgte prompt. Gestern Nachmittag legten Bauarbeiter eine Rampe. Anschließend wurde das Fahrzeug an einen Ort gebracht, von wo es jederzeit zum Einsatz starten kann. Dies geschah auf Anweisung von Wehrleiter Peter Heinz, der am Tag zuvor von den Problemen gehört hatte. Im Gespräch mit dem TV wies Heinz darauf hin, dass für die Menschen auch bei einem größeren Feuer schnelle Hilfe gewährleistet gewesen wäre. Die Stützpunktwehr Newel garantiere einen Einsatz innerhalb von acht Minuten. Dies ändere nichts daran, dass auch kleine Wehren jederzeit einsatzbereit sein müssen. In diese Richtung zielt auch der Betroffene in Beßlich. Es gehe ihm nicht um den Schaden, sagt er. Es sei aber untragbar, dass die Straße vor dem Gerätehaus seit mehreren Wochen aufgerissen und die Feuerwehr dadurch nicht mobil sei.-agn

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