Zu Gast im Stall von Bethlehem

Weihnachtskrippen sind derzeit in vielen Kirchen zu sehen. Auch in Temmels gibt es eine, die sich allerdings von der Größe her deutlich von allen anderen Krippen unterscheidet. Denn der Stall, den Küster Stefan Peters und sein Team für Maria, Josef, Christkind und Co. gezimmert haben, ist begehbar.

 Sie sind stolz auf die von ihnen gebaute, begehbare Weihnachtskrippe (von links): Küster Stefan Peters, Walter Sabath, Eva Reski, Ernst Lutz und Theo Streit. Auf dem Bild fehlt Rita Sydow. TV-Foto: Hermann Pütz

Sie sind stolz auf die von ihnen gebaute, begehbare Weihnachtskrippe (von links): Küster Stefan Peters, Walter Sabath, Eva Reski, Ernst Lutz und Theo Streit. Auf dem Bild fehlt Rita Sydow. TV-Foto: Hermann Pütz

Temmels. Seit 1988 ist Stefan Peters Küster in der Temmelser Pfarrkirche. Dort bereitet der Junggeselle seither nicht nur die Gottesdienste vor und fungiert als Organist, sondern er baut auch die Weihnachtskrippen auf. Letztere wurden in den vergangenen Jahren immer größer, die Landschaften rund um den Stall und die 30 Zentimeter hohen Krippenfiguren wurden immer ausladender. Das, was Peters gemeinsam mit fünf Helfern diesmal gezimmert hat, übertrifft größenmäßig alles, was an Weihnachtskrippen in Temmels bisher da gewesen ist. Mit seinen sieben mal sieben Metern Grundfläche ist der "Stall von Bethlehem" sogar so groß, dass nicht nur die Krippenfiguren darin Platz finden, sondern auch deren Betrachter. Mehr noch: Die bis zu 3,20 Metern hohe Holzkonstruktion überspannt den kompletten Altarraum einschließlich Opfertisch und Kanzel.

Besichtigung noch bis zum 2. Februar



Rückblick: "Schon vor zwei Jahren hatte ich die Idee, eine so große Krippe zu bauen", berichtet Peters im TV-Gespräch. "Ein Gedanke dahinter war, den Weihnachtsgottesdienst mal dort abhalten zu können, wo Jesus geboren ist: im Stall." Außerdem wolle er den Besuchern der Temmelser Kirche jedes Jahr an Weihnachten etwas anderes bieten, "und einen Stall, in den man reingehen kann, hat es in Temmels - und soviel ich weiß im gesamten Bistum Trier - bisher noch nicht gegeben", sagt der 52-Jährige.

Dass die Idee zu dem Riesen-Stall erst an Weihnachten 2010 in die Tat umgesetzt worden sei, habe mit dem 150-jährigen Bestehen der Temmelser Pfarrkirche zu tun, das 2011 gefeiert werden soll. Das Jubiläumsjahr werde so gebührend eingeleitet, meint der Küster.

Im Alleingang sei das Krippenbauprojekt allerdings nicht zu machen gewesen. So trommelte Peters mit Walter Sabath, Theo Streit, Ernst Lutz, Eva Reski und Rita Sydow einige Bekannte zusammen, die ihm schon öfter in der Kirche geholfen hatten. Im August 2010 liefen dann die Planungsarbeiten an, und vier Tage vor Heiligabend startete die Bauphase.

"Wir haben drei Tage lang bis 22 oder 23 Uhr gearbeitet", berichtet Walter Sabath. Das Material für den Krippenbau, darunter massive Holzbalken, Spanplatten, Jute-Matten sowie neun Lichterketten mit insgesamt 6300 Lampen für den "Sternenhimmel", besorgten die sechs Krippenbauer übrigens auf eigene Kosten.

Die Temmelser Weihnachtskrippe ist noch bis zum 2. Februar zu sehen. ExtraAm Sonntag, 9. Januar, wollen die Messdiener der Pfarrgemeinde Temmels wie jedes Jahr als Heilige drei Könige verkleidet durch den Ort ziehen, um im Rahmen der bundesweiten Sternsinger-Aktion für notleidende Kinder in aller Welt Geld zu sammeln. Dazu ist am Sonntag in der Pfarrkirche ein feierlicher Gottesdienst geplant. Beginn: 9 Uhr. "Unsere Heiligen drei Könige erscheinen dabei in ihren neuen Gewändern", stellt Küster Stefan Peters in Aussicht. Der Gottesdienst wird musikalisch umrahmt vom Oldie-Chor aus Wasserliesch.

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