Zu wenig Parkplätze in Wasserliesch
Wasserliesch · Parkplätze sind in Wasserliesch Mangelware. Die fehlenden Abstellflächen führen in dem Ort regelmäßig zu Problemen. Deswegen haben sich jetzt Experten mit der Situation beschäftigt. Doch zu dem öffentlichen Treffen kamen kaum Bürger und dass, obwohl jeder in der Gemeinde von dem Problem betroffen ist.
Wasserliesch. Sie brüten im Kreis und stecken die Köpfe über dem Dorfplan von Wasserliesch zusammen. Wo könnten noch Stellflächen für Autos entstehen?
Das war die Frage, die der jüngste Workshop der Dorfmoderation in einer ersten Annäherung an das Problem des zugeparkten Ortes beantworten sollte. Doch gerade mal sieben Bürger wollten an der Lösung mitarbeiten.
"Ich hätte mit mehr Leuten gerechnet, weil ja ausgerechnet dieses Thema wirklich jeden angeht", staunte Dorfmoderatorin Rosa Vollmuth. "Die Forderungen dieses Problem zu lösen sind groß. Die Leute für eine Lösung zu begeistern jedoch schwierig", beklagte der Ortsbürgermeister Thomas Thelen.
Die enge Bebauung verschärft das Problem noch.
"Scheunen könnten doch gut zu Garagen werden", schlug Vollmuth vor. Der Moderatorin sticht der hohe Versiegelungsgrad vieler Vorflächen an Häusern ins Auge: "Grün gibt es nur auf dem Berg und in den Gärten." Das ergebe ein sehr nüchternes Bild. Nur wenige Häuser schmücken Bäume oder Pflanzkübel. "Viele Grünflächen mussten den Autos weichen", bedauerte Teilnehmerin Mathilda Weidert.
Rosa Vollmuth macht sich keine Illusionen: "Das ist ein langer Prozess. Wir können nur die Vorreiter sein." Sie schlägt aber auch einen Ideenwettbewerb vor oder Aktionen zu starten, um zu erkunden, was überhaupt möglich ist.
Die Planerin setzt auf die Ortskenntnis der Einheimischen. Pläne wurden auf dem Tisch ausgerollt. Daran saßen Menschen, die jeden Hinterhof und vor allem die Menschen in den Häusern kennen. Gesucht wurden potenzielle Standorte für Sammelparkplätze, öffentlich oder zum Vermieten. Schnell wurde die Frage diskutiert: Wie viel Meter wollen die Fahrer von zu Hause bis zu ihrem Auto gehen?
Aldegund Arenz fand: "Ein paar Meter zum Auto gehen, kann doch nicht so schlimm sein." Robert Schu schimpfte: "Die Leute haben Garagen und stellen ihre Autos davor."
Ein tragfähiges Konzept konnte an diesem Abend nicht entstehen. Aber eine Bestandsaufnahme.
Infrage kommende Flächen wurden mit gelbem Stift markiert und die Pläne wieder eingerollt. "Ganz allgemein muss sich in der Bevölkerung ein Bewusstsein für das eigene Dorf entwickeln", glaubt die Planerin. Sie könne nur Empfehlungen aussprechen. Der Ortsgemeinderat muss entscheiden, wie die Parksituation zu verbessern ist, vielleicht auch mit Einbahnstraßenregelungen: "Das muss alles langsam wachsen." Es würden ja immer mal wieder Grundstücke verkauft.
Nächster Termin der Dorfmoderation ist der Mittwoch, 6. April, um 19 Uhr. Treffpunkt ist dann wieder in der Schulaula. Dann geht es um die Neugestaltung der Ortseingänge mit Begrünung.
doth
Extra
Tags zuvor wurden Ursula Schu (CDU) und Ralph Kömmlinger (SPD) neu in den Reihen der Ratsmitglieder begrüßt. Sie rücken für Frank Burger (SPD), der aus Wasserliesch wegzieht, und Alexandra Fischer (CDU), die aus privaten Gründen ausscheidet, nach. Wichtig im Zuge der Dorfmoderation ist die Zustimmung des Rates zu einem geplanten Meditationsweg, der auf dem vorhandenen Weg zwischen dem Orchideengebiet und der Löschemer Kapelle an verschieden gestalteten Stationen zum Entspannen einladen soll. doth