Züchter entsetzt: Überall tote Fische

Hermeskeil-Abtei · Rund 200 Regenbogenforellen sind aus dem Weiher von Dominik Holzapfel bei Abtei gestohlen worden (der TV berichtete am 27. August). Der oder die Täter gingen besonders brutal vor, denn sie betäubten die Fische per Stromschlag, um sie dann leicht einsammeln zu können.

 Hobbyfischzüchter Dominik Holzapfel findet noch Tage, nachdem Diebe 200 seiner Regenbogenforellen mit Elektroschocks betäubt, getötet und gestohlen haben, tote Fische in seinem Teich. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hobbyfischzüchter Dominik Holzapfel findet noch Tage, nachdem Diebe 200 seiner Regenbogenforellen mit Elektroschocks betäubt, getötet und gestohlen haben, tote Fische in seinem Teich. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Hermeskeil-Abtei. Nach Tagen noch findet Dominik Holzapfel tote Regenbogenforellen in seinem Teich am Ortsrand des Hermeskeiler Stadtteils Abtei. Als sein Freund Michael Klos ihn vergangenen Donnerstag anrief, bot sich den beiden Hobbyzüchtern ein Bild des Grauens: "Überall lagen tote Fische herum. Rund 200 fehlen im Teich."
Mehrere strafbare Handlungen


Aus polizeilicher Sicht kommen hier mehrere strafbare Handlungen zusammen, wie der Leiter der Polizeiinspektion Hermeskeil, Michael Wahlen, erklärt: "Das ist Hausfriedensbruch, Einbruchdiebstahl, Tierquälerei und Wilderei." Auf diese Tatbestände lautet auch die Anzeige, die Holzapfel erstattet hat.
Was den Züchter besonders bedrückt, ist die Vorgehensweise der Täter: "Mit einem Stromschlag werden die Tiere betäubt. Werden sie aus dem Wasser geholt, ersticken sie elend." Übrig sind geschätzt noch etwa 30 Regenbogenforellen, die Holzapfel mittels Pumpen vermehrt mit Sauerstoff versorgt, damit sie sich schneller erholen.
Der Züchter, der die Fische nicht vermarktet und nur für den eigenen Bedarf oder für Freunde nutzt, hat einen Verdacht, den er so begründet: "Um diese Menge abzutransportieren, muss man schon einen Kühlanhänger haben, so wie sie etwa von Metzgereien verwendet werden." Sonst verdirbt der "Fang" binnen Stunden. Der Fischfreund tippt hier auf organisierte Kriminalität. "Die Anlage ist bestimmt vorher ausgespäht worden, denn eine Drainage, durch die Frischwasser für den Teich fließt, wurde eingetreten."
Zu dem Verlust des Wertes der Fische von etwa 2000 Euro kommen jetzt weitere 1700 Euro, denn der Züchter will eine Kameraüberwachung installieren: "Die schickt Bilder direkt aufs Smartphone, und zwar in einer gerichtsverwertbaren Qualität."
Weitere Kosten kommen durch eine Wasseranalyse auf ihn zu. Um ganz sicher zu gehen, will Holzapfel von einem Kölner Speziallabor feststellen lassen, ob die Diebe nicht noch zusätzlich Gift verwendet haben.
Für ihn sind die Diebe gewerbsmäßige Verbrecher, die ihre Abnehmer haben: "Auf dem freien Markt ist die Produktion von Regenbogenforellen in dieser Qualität nicht profitabel."
Fischdiebstähle in größerem Stil gab es schon mehrere im Hochwald. Im Juni 2014 wurde der Weiher der Gewässerfreunde Fraubachtal in Züsch mit der Elektroschockmethode geplündert. Hier blieb kein einziger Fisch mehr übrig.
Auch im September 2012 verschwanden rund 100 Bachsaiblinge aus einem Weiher bei Farschweiler. doth

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