Zukunft der Scheune wird noch diskutiert

Eine zentrale Anlaufstelle für Jung und Alt, für Fremde und Einheimische. Das soll es in Ayl bald geben. Die Gemeinde saniert zurzeit ein altes Scheunengebäude in der Dorfmitte. Bis August hat der Ort Zeit, ein Konzept bei der Kreisverwaltung einzureichen, um Fördergeld zu bekommen. Doch richtig überzeugt von der Idee sind noch nicht alle.

 Das kleine Scheunengebäude im Dorfkern ist bereits generalüberholt: Unter anderem ist das neue Dach fertig. TV-Foto: Julia Kalck

Das kleine Scheunengebäude im Dorfkern ist bereits generalüberholt: Unter anderem ist das neue Dach fertig. TV-Foto: Julia Kalck

Ayl. Spätestens auf den zweiten Blick wird es deutlich: An der alten Scheune im Ayler Dorfkern hat sich schon einiges getan. Das Dach des Gebäudes an der Ecke Kirchstraße/Gartenstraße ist inzwischen neu. Innen wurde eine neue tragende Wand eingezogen, eine Treppe aus Beton führt in den ersten Stock.

Lagerraum ist vom Tisch



Vor rund zwei Jahren hatte die Gemeinde das Haus gekauft. Rund 113 000 Euro hat sie bereits investiert - auch mit Mitteln aus der Dorferneuerung. "2010 gab es eine Bewilligung für den Ankauf und die Sanierung einer Scheune im Ortskern", bestätigt Erwin Schons von der Kommunalaufsicht. Die Höhe der Förderung liege etwas unter 50 Prozent.

Die ursprüngliche Idee, die Scheune als Lagerraum zu nutzen, ist damals einer neuen gewichen: Eine Begegnungsstätte soll es werden. Ein Platz für Einheimische wie Fremde, die sich tagsüber im Dorf aufhalten, die sich informieren möchten, die einen Kaffee oder ein Glas Wein trinken. "Wir müssen uns darum kümmern, dass der Dorfkernerhalten bleibt und auch für ältere Dorfbewohner tagsüber Anlaufstellen geschaffen werden", sagt Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger. Bisher sei das Angebot nicht da. Das Haus könnte auch Treffpunkt werden für alle, die jetzt noch nach Saarburg ins Mehrgenerationenhaus fahren. Bislang gibt es in der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg mit Ausnahme des Mehrgenerationenhauses noch nichts Vergleichbares. Die VG wird sich in den kommenden Jahren aber noch intensiver mit dem Thema Dorfkernerhaltung beschäftigen.

Keine Konkurrenz für Winzer



Über die Idee wird allerdings im Gemeinderat noch diskutiert, und auch über Alternativen gesprochen. Ob die Gemeinde das Haus nicht doch verkaufen könne, zum Beispiel. "Bei Verkauf oder Vermietung müssten die zweckgebundenen Fördermittel zurückgezahlt werden", sagt Büdinger. Die Begegnungsstätte solle keine Konkurrenz zu den Winzerbetrieben werden, die bisher auf ein ausgiebiges gastronomisches Tagesgeschäft verzichten. "Denkbar wäre, wenn jemand als Pächter dort den Betrieb übernimmt", erklärt der Ortsbürgermeister. Außerdem seien ehrenamtliche Helfer gefragt. "Es gibt bereits Personen, die gesagt haben, sie hätten Interesse", sagt Büdinger.

Das finanzielle Risiko, das bei einem weiteren Ausbau des Gebäudes mit dem Ziel der Begegnungsstätte entsteht, ist ihm bewusst. "Für den Fall, dass die Idee wirklich scheitern sollte, könnte man das Gebäude doch noch anders nutzen." Dann müsste aber die Förderung zurückgezahlt werden, weil Mittel aus der Dorferneuerung zweckgebunden sind. "Die Zweckbindungsfrist liegt zwischen 20 und 30 Jahren", erklärt Schons. Bis August muss die Gemeinde bei der Kreisverwaltung ein Konzept einreichen, das das Projekt "Begegnungsstätte" konkretisiert. Davon sind weitere Zuschüsse abhängig. "Zurzeit werden die Kosten ermittelt, Gespräche mit möglichen Interessenten geführt", sagt Büdinger. In der übernächsten Ratssitzung soll das Thema erneut diskutiert werden.

EXTRA

DORFERNEUERUNG



Die Dorferneuerung unterstützt eine nachhaltige und zukunftsbeständige Entwicklung des Dorfes. Zu den Aufgabenschwerpunkten der Dorferneuerung zählen insbesondere strukturverbessernde Maßnahmen, die vor allem zur Stabilisierung und Stärkung der Ortskerne beitragen. Dazu gehört etwa der Erhalt alter Bausubstanz, aber auch die Förderung von Selbstinitiative und Engagement der Bewohner für das Dorf. Folgende Dorferneuerungsprojekte in der VG Saarburg wurden 2010 außerdem bewilligt: Mannebach (als Schwerpunktgemeinde): Aufwertung des Brunnenplatzes, Bauberatung für private und öffentliche Dorferneuerungsmaßnahmen, Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes. Für 2011 angemeldete Maßnahmen: Saarburg: Sanierung des Bürgerhauses in Kahren; Freudenburg: Neubau des Dorfplatzes im Ortsteil Kollesleuken; Kirf: Neubau eines Dorfplatzes; Ayl: Sanierung des Bürgerhauses. jka

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